Jedes Jahr sterben Tausende von Europäern, die auf eine Organtransplantation warten. Zehntausende stehen EU-weit auf Wartelisten, aber es gibt einen chronischen Mangel an Spendern, um den Bedarf zu decken. Sollte der Staat eine Spendenpflicht einführen um dieses Problem zu lösen?

Wenn eine Person zu Lebzeiten keine Anweisungen zur Organspende hinterlässt, holen die Ärzte nach ihrem Tod oft die Zustimmung der nächsten Angehörigen ein. Da die meisten Angehörigen nicht wissen, was sie gewollt hätten, lehnen sie eine Spende ab, und die gesunden Organe werden vergraben oder eingeäschert.

In den meisten europäischen Ländern gibt es inzwischen ein Opt-out-System, das die Zahl der Organspenden drastisch erhöht hat. Bei Opt-out-Systemen erfolgt die Organspende automatisch, es sei denn, es wird vor dem Tod ausdrücklich gewünscht, dass keine Organe entnommen werden. Einige Länder (darunter Italien und das Vereinigte Königreich) zögern jedoch noch. Es ist eine ethisch heikle Debatte, denn viele Menschen haben persönliche oder religiöse Gründe, ihre Organe nach dem Tod nicht spenden zu wollen.

Die Antwort auf diese Frage hängt von der grundsätzlichen Frage ab, ob die individuelle Freiheit das Gemeinwohl übertrumpft. Es lässt sich kaum darüber diskutieren, ob viele Menschen Organe benötigen, und noch weniger lässt sich darüber diskutieren, ob das Vorhandensein von Organen für diejenigen, die sie benötigen, an sich gut ist. Die problematische Frage ist lediglich, ob dieses Gut das Recht des Einzelnen übertrumpft, die eher egoistische (?) Entscheidung zu treffen, seine Organe nach seinem Tod zu behalten.

Eine automatische Organspende nach dem Tod würde den Transplantationsprozess beschleunigen und dazu beitragen, Leben zu retten, da die Ärzte den Einwilligungsstatus potenzieller Spender nicht mehr überprüfen müssten. Dies würde dazu beitragen, mehr Leben zu retten.
Eine obligatorische Spende würde dazu beitragen, das Problem des illegalen Organhandels einzudämmen. In einigen Ländern werden die Organe von Menschen (tot oder lebendig) von Gangstern entnommen, die sie gewinnbringend an Menschen verkaufen, die eine Transplantation benötigen.
Außerdem kostet die Spende die Familie nichts.
Dieses System würde auch die Zahl der Spenden für Forschungszwecke erhöhen, was dazu beitragen würde, den Prozess der Heilung von Krankheiten zu beschleunigen.

Wenn Sie nach Ihrem Tod Ihre Organe und Gewebe spenden, können Sie bis zu 75 Leben retten oder verbessern. Viele Familien sagen, dass das Wissen, dass ihr geliebter Mensch dazu beigetragen hat, andere Leben zu retten oder zu verbessern, ihnen geholfen hat, mit ihrem Verlust fertig zu werden.

Wegen den oben genannten Gründen fände ich eine Spendenpflicht wirksam/logisch und würde es unterstützen. Jedoch bin ich offen eure meinungen dazu zu hören. LG

Quellen:

https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen.html

https://www.dipat.de/aktuelles/wird-organspende-pflicht

https://amp-zdf-de.cdn.ampproject.org/v/s/amp.zdf.de/nachrichten/politik/organspende-regelungen-in-europaeischen-laendern-ueberblick-100.html?amp_gsa=1&amp_js_v=a6&usqp=mq331AQKKAFQArABIIACAw%3D%3D#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=16407171240396&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.zdf.de%2Fnachrichten%2Fpolitik%2Forganspende-regelungen-in-europaeischen-laendern-ueberblick-100.html