Allein in Deutschland werden circa 45 Millionen Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet. Die männlichen Küken legen keine Eier und können meist aus dieser Zuchtlinie eher schlecht als Masthähnchen gezüchtet werden, da sie wenig Fleisch anlegen und es lange dauert sie zu mästen. So werden die männlichen Geschwister der Legehennen nach dem Schlüpfen direkt aussortiert. Wegen unserem hohem Konsum an Eiern werden auch dementsprechend viele Küken getötet.
Früher wurden die Hennen als Legehenne und die Hähne zur Fleischgewinnung verwendet, doch seit einiger Zeit werden extra Hochleistungshühner gezüchtet. Die eine Zuchtlinie wird für das Eierlegen gezüchtet und die andere zur Mast. Das ursprüngliche Huhn hat etwa 20 Eier im Jahr gelegt, während die Hennen aus der Hochleistungszuchtlinie 325 Eier im Jahr legen. Jedoch entsteht dadurch des Problem, dass die Hähne dieser Zuchtline quasi „wertlos“ sind. Sie sind schlecht geeignet zum Mästen und Eier legen sie auch nicht. Sie bräuchten länger Zeit um auf das Gewicht zu kommen, als die extra dafür gezüchteten Masthühnchen. Außerdem haben sie keine „besonderen Teilstücke“ wie extra große Schenkel oder Brust, weswegen sie schwerer zu vermarkten sind. Auch die Eier werden deswegen teurer, um die Hähnchen quer zu finanzieren. Die Hennen der anderen Hochleistungszuchtlinie legen viel weniger Eier als die, die extra dafür gezüchteten wurden. Als Folge wurden die „unbrauchbaren“ Hähne einfach nach dem Schlüpfen getötet.
Da das Küken töten ethisch nicht vertretbar ist, hat die Bundesregierung mit einem neuen Gesetz gegen dieses sinnlose Küken töten reagiert: Ab dem 1.1.2022 wurde das Töten von geschlüpften Eintagsküken verboten und ab dem 1.1.2024 wird auch das Töten von noch unterschlüpften ab dem 6. Bebrütungstag Hühnerembryos verboten, da wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die Embryos ab dem 7 Bebrütungstag Schmerz empfinden können. Um das durchführen zu könne, wurden durch Forschungsvorhaben Methoden entwickelt, mit denen man vor dem Schlupf feststellen kann, ob es sich um ein männliches oder weibliches Huhn handelt. So werden die männlichen schon hier aussortiert und lediglich die weiblichen ausgebrütet.
Es wurden auch Alternativen zu dem Küken töten entwickelt: Die sogenannten Bruderhähne oder Zweinutzungshühner. Dies sind zwei Initiativen, die ich oben schon einmal erwähnt habe. Bei der Bruderhahn-Initiative werden die Hähne gemästet und zur Fleischgewinnung verwendet, was jedoch länger Zeit braucht als bei den Masthähnchen und sie weniger Fleisch ansetzen, woraus folgt, dass die Eier einen Aufpreis haben. Die Zweinutzungshühner sind eine Rasse, die sowohl zur Eier- als auch zur Fleischgewinnung genutzt werden kann. Die Hennen legen weniger Eier und die Hähne wachsen langsamer als die konventionellen Lege- oder Masthühner.
Auch wenn das Töten der Küken nun verboten ist heißt das noch nicht, dass die männlichen Hühner jetzt ein besseres Leben führen oder tiergerecht aufgezogen werden. Außerdem führen die Hochleistungszuchtlinien auch ihre Probleme mit sich, wie zum Beispiel Lahmheit oder Herz-Kreislauferkrankungen bei den Masthühnern oder Knochenschwäche bei den Legehennen.
Ich finde als gut Lösung die Zweinutzungshühner, da die Hühner nicht speziell für etwa gezüchtet werden und so auch kein „unnötigen“ Züchtungen von einem Geschlecht die Folge ist. Die Hennen legen etwas weniger Eier und auch das Gewicht dieser Hühner nimmt schneller zu als bei den Legehennen aus Hochleistungszuchtlinie. So werden die Körper der Tiere durch die geringer Leistung auch nicht so stark belastet und sind weniger anfällig auf Krankheiten, woraus auch wieder weniger Leid für diese folgt.
Jeder Verbraucher, der sicher sein möchte, dass die Hähne unter guten Bedingungen aufgezogen werden, sollte auf ein Bio Siegel achten, bei der die Aufzucht unter ökologischen Standards garantiert ist, sodass wenigstens auch die Hähne aufgezogen werden.
Quellen: https://www.bundesregierung.de/ https://www.tierschutzbund.de/
2 Kommentare
Kommentieren →Hi,
ich bin der Meinung, dass das neue Gesetz zur Kükentötung keinen Sinn ergibt.
Wäre es nicht sinnvoller, die Küken ohne große Schmerzen sofort zu töten, als sie 6 – 12 Monate unter – aufgrund der deutlich höheren Populationszahlen durch lebende Hähne und damit verbunden noch schlechteren Preisen – miserablen Bedingungen zu halten, dann auf GLEICHE Art und Weise zu schlachten und am Ende 2,5 kg Fleisch wegzuwerfen, weil es zu viele Hühner gibt? Auch die Ökobilanz eines toten Eintagskükens ist besser, wenn das Ergebnis dasselbe, der Aufwand aber ein Vielfacher ist. Warum die Hähne also am Leben erhalten werden müssen, obwohl die Landwirtschaft eh quasi unrentabel ist und die Tiere ja eh geschlachtet werden, erschließt sich mir nicht.
Hallo rittersport,
Tatsächlich habe ich mir zu diesem Thema schon öfter Gedanken gemacht und ich habe auch eine ähnliche Ansicht wie du. Ich finde das die Tötung der männlichen Küken nicht in Ordnung ist und es endlich gesetzlich geregelt ist, das dies nicht mehr hier im Lande passiert. Das problem welches daraus entsteht ist das viele Supermärkte ihre Produkte vielleicht zukünftig aus dem Ausland beziehen, da diese die Hähne nicht mitfinanzieren müssen und dadurch weniger Kosten haben und ihre Eier oder das Fleisch billiger verkaufen können. Dies könnte somit für die einheimischen Bauern ein großes Problem werden denn sie müssen die Vorschriften einhalten und machen aber fast keinen Gewinn mehr wenn sie das Fleisch genauso günstig verkaufen wollen. Ich habe außerdem einmal gehört das die männlichen Küken geschreddert werden und im Hühnerfutter landen. Ich habe dafür keine Belege also Quellen oder so aber wenn es wirklich so ist, dann finde ich das nicht nur Nicht in Ordnung sondern ich finde es absolut nicht in Ordnung dies als Mensch zu unterstützen.
Liebe Grüße
Miyayeah