„Warum?“ Diese Frage hat sich jeder schon einmal gestellt. „Warum existiere ich?“ „Was habe ich für eine Bedeutung?“ Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten.
Eine dieser Antworten ist der Essentialismus. Diese Philosophie ist auf Platon und Aristoteles zurückzuführen. Sie besagt, dass jeder schon vor der Geburt eine Essenz hat. Unsere Essenz ist unser Wesen, was uns ausmacht. Diese Essenz gibt uns unsere Bedeutung.
In einer Welt voller Schmerz und Leid fällt es aber schwer, eine Bedeutung in alldem zu sehen. Hier kommt der Nihilimus ins Spiel. Der Glaube ans Nichts. Nihilisten sind der Überzeugung, dass nichts eine Bedeutung hat. Unsere Existenz hat keinen Sinn. Das Leben hat weder Wert noch Bedeutung. Gut und Böse existiert nicht, sondern wird lediglich von der Gesellschaft definiert. Wir werden sowieso alle sterben.
Mit dem Glaube das Nichts eine Bedeutung hat, kommt das Absurde. Es liegt in der Natur des Menschen nach Bedeutung zu suchen. Die Suche nach Bedeutung in einer bedeutungslosen Welt. Es ist die Spannung zwischen diesem Drang nach Sinn und der Unmöglichkeit, ihn zu befriedigen. Nach Albert Camus gibt es hierfür drei Lösungen: Die erste ist Selbstmord. Wenn das Leben keinen Sinn hat, warum sollte man es dann leben? Camus findet diese Option unbefriedigend. Der Tod hat auch nicht mehr Sinn als das Leben. Man weicht nur dem Problem aus. Die zweite Option ist der Sprung in den Glauben. Der Glaube an eine Ideologie, die uns eine Bedeutung gibt, an die wir glauben können. Dies nennt Camus philosophischen Selbstmord. Camus schlägt eine dritte Option vor: Die Akzeptanz des Absurden. Diese dritte Option ist Absurdismus. Absurdismus ist die Rebellion gegen die Sinnlosigkeit. Camus fordert uns zu einem Leben ohne Trost auf. Ein Leben, das durch das Bewusstsein und die Rebellion gegen die eigene Sterblichkeit und die eigenen Grenzen gekennzeichnet ist. Absurdismus bedeutet, sich der Versuchung zu entziehen, einen Sinn zu schaffen.
Eine Philosophie, die Camus vollständig ablehnt, ist der Existentialismus. Anders als beim Essentialismus sagt der Existentialismus, dass die Existenz zuerst kam, nicht die Essenz. Die Essenz, die Bedeutung unserer Existenz müssen wir selber erschaffen. Wir haben also keinen vorherbestimmten Weg. Wir sind zuständig für unsere eigene Bedeutung.
Also haben wir Bedeutung? Ich selbst denke nicht, dass wir Bedeutung haben. Die Erde existiert schon seit Milliarden von Jahren, Milliarden von Lebewesen haben schon auf der Welt gelebt und sind gestorben. Am Ende werden wir auch alle sterben.
2 Kommentare
Kommentieren →Hey lila.
Ich möchte gerne dein Fazit aufzugreifen, dass wir im Endeffekt nicht bedeutend sind.
Ich denke, es kommt hier nur auf die Perspektive an.
In Anbetracht des Universums und der Ewigkeit sind wir unglaublich klein und unbedeutend. Das ist eigentlich auch sehr beruhigend, es nimmt einen großen Teil der Verantwortung des Lebens von unseren Schultern.
Wenn man aber bemerkt und akzeptiert, dass unser Leben sowieso nur in so einem kleinen Teil der Ewigkeit, des „großen Ganzen“ spielt, können wir durchaus eine Bedeutung und Wichtigkeit haben. Durch die Weise, wie wir leben, können wir viele erreichen und auch die folgenden Generationen noch beeinflussen, oder eben auch nicht. Das entscheiden wir. Es ist auch möglich, „unter dem Radar“ zu bleiben und ein ganz normales, gutes Leben zu führen wie so ca. 98% der Menschen.
Nur komplett unbedeutend zu sein finde ich unmöglich, allein weil wir IN einer Welt Leben und nicht AUẞERHALB von ihr.
Also ist die Frage der Bedeutung je nach Perspektive verschieden aber sehr interessant zu überlegen.
Hab einen angenehmen Tag, flea. :]]
hallo,
ich finde deinen Essay wirklich spannend. Ich finde das Thema ,,Sinn des Lebens“ sehr spannend und du gibst viele Antworten auf die Frage ,,Warum existiere ich“ :). Einen negativer Punkt ist das kurze Fazit. du könntest deine Meinung noch etwas intensiver preisgeben, aber so kompakt versteht man trotzdem deine Message. Dein Essay ist wirklich gelungen. Mich würde interessieren wer Albert Camus ist und ob seine Thesen jemand widerlegen konnte? Zusammenfassend ist dein Essay wirklich gut gelungen, du benutz viele für mich neue Fachbegriffe und erklärst diese verständlich.