Wenn man heute durch die Stadt läuft, oder auf Social Media aktiv ist, wird man zwangsläufig mit „Fast Fashion“ konfrontiert. Durch Marken wie H&M oder Shein entstehen wöchentlich neue Modetrends, die durch die niedrigen Preise für viele verlockend erscheinen. Ein t-Shirt für 5€, eine Hose für 15-klingt erstmal super. Jedoch hört man gleichzeitig immer wieder von schlechten Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit in der Modeindustrie. Da stellt sich die Frage: ist es moralisch vertretbar Fast Fashion zu kaufen, auch wenn man sich nachhaltige Kleidung leisten kann?
Um diese Frage zu erörtern muss man erstmal „ Fast Fashion“ definieren. Der Ausdruck Fast Fashion wird seit den 1990er-Jahren verwendet und kann verschiedene Aspekte in einer sich beschleunigenden Modeindustrie meinen. „Fast Fashion“ steht dabei unter ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten in der Kritik. Trotz dieser genannten Aspekte greifen viele Leute heutzutage immer noch zu fast Fashion, da diese oftmals günstiger ist. Zudem ist der Kleidungstil und das Aussehen in der heutigen Gesellschaft etwas, über das sich viele Leute definieren bzw Wert darauf legen. Vorallem da Modetrends sehr schnell kommen und gehen muss man, um mit diesen mitgehen zu können sich regelmäßig neue Klamotten kaufen/leisten. Dabei fällt häufig das Gewissen hinten runter und der Wunsch nach gesellschaftlichen Ansehen überwiegt. Meiner Meinung nach liegt auch genau darin das Grundproblem dieser Thematik, denn heutzutage ist Aussehen wichtiger als die moralischen Werte. Dennoch sollte man dabei nie den Schaden, der hinter einem solche Kauf steckt unterschätzen, denn die Herstellung einer einzigen Jeans, kann schon bis zu 8000 Litern Wasser erfordern, was einem oftmals garnicht so bewusst ist. Hinzu kommt, dass die Modeindustrie jährlich rund 10% der globalen Treibhaus Emissionen zu verantworten hat. Zudem kommt, dass die niedrigen Preise auch nur möglich sind, da es in der Herstellung der Klamotten oft zu Ausbeutung und Kinderarbeit kommt. So arbeiten alleine in Indien schätzungsweise rund 220.000 Kinder unter 14 Jahren in der Baumwollindustrie, hinzu kommen natürlich auch noch die schlechten und teils sogar gefährlichen Arbeitsbedingungen. Unter Anbetracht dieser Punkte, lässt sich sagen, dass der Kauf von Fast-Fashion-Kleidung moralisch nicht vertretbar ist, wenn man die finanziellen Mittel für nachhaltige Alternativen hat. Wer sich bewusst für billige, kurzlebige Mode entscheidet, unterstützt damit ein System, das auf Ausbeutung, Umweltzerstörung und Ressourcenverschwendung basiert. In einer Welt, in der Informationen über Produktionsbedingungen leicht zugänglich sind, kann man sich nicht mehr auf Unwissenheit berufen. Nachhaltige Mode ist zwar oft teurer, spiegelt aber die wahren Kosten der Produktion wider faire Löhne, umweltfreundliche Materialien und verantwortungsvolle Herstellung. Moralisches Handeln bedeutet, Verantwortung für die eigenen Konsumentscheidungen zu übernehmen. Deshalb sollte jeder, der es sich leisten kann, bewusst auf Fast Fashion verzichten und dadurch zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der globalen Textilindustrie beitragen.
Quellen: https://earth.org/fast-fashion-and-emissions-whats-the-link/#:~:text=the%20fashion%20industry%20contributes%20to,by%20over%2050%25%20by%202030 https://www.nachhaltigleben.ch/mode/virtuelles-wasser-eine-jeans-hat-wasserverbrauch-von-8000-litern-2729 https://earth.org/fast-fashion-and-emissions-whats-the-link/#:~:text=the%20fashion%20industry%20contributes%20to,by%20over%2050%25%20by%202030
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