Menschliches Leben beginnt für Mediziner mit Befruchtung der Eizelle, volle Rechte wiederum bekommt der Fötus aber erst ab der Geburt, da der deutsche Staat das Kind erst ab der Geburt als Vollwertigen Bürger ansieht. Vor Gericht würde der Mörder einer Schwangeren auch nur für einen Mord Verurteilt werden und zwar den der mutter, denn hier handelt es sich nicht wie fälschlich geglaubt um Doppelmord.
Bis zur achten Schwangerschaftswoche bezeichnet man das Kind noch als Embryo. Ab der neunten Woche bis zur Geburt entwickelt sich aus dem Embryo dann der Fötus. In Deutschland kann unter gewissen Vorgaben wie einem ausführlichen Gespräch mit einem zuständigen Arzt legal bis zu der zwölften Woche Abgetrieben werden. Viele andere Länder erlauben es den Frauen nicht legal Abzutreiben, wie unteranderem auch in der USA vereinzelte Bundesstaaten diese Prozedur nicht legal anbieten und selbst Vergewaltigungsopfer die ungewollt durch diesen Gewaltakt Schwanger werden dieses Kind austragen müssen. Dabei spielt es keine Rolle wie alt die betroffenen Frauen sind, ob sie jetzt 13 oder 26 sind ist dem jeweiligen Staat egal. Da stellt sich doch wirklich die Frage ob ein Dreizehn Jähriges Mädchen überhaupt in der finanziellen als auch Psychischen Verfassung ist, um ein Kind aufzuziehen.
Meiner Meinung nach wird den Frauen durch diese Einschränkung viel der eigenen Selbstbestimmung genommen, denn eine befruchtete Eizelle sollte definitiv nicht mit einem Kind gleichgesetzt werden, da es sich bei dem Achtzeller lediglich um ein potenzielles Kind handelt, sofern es ausgetragen wird und es keine Komplikationen wie eine Eileiterschwangerschaft gibt. Ich bin selber eine Frau und könnte in meinem Leben sicherlich auch einmal vor so einer Entscheidung stehen und in dieser Lage würde ich mir wünschen, dass ich in einem angemessenen Zeitraum die Schwangerschaft abbrechen kann, sodass ich ohne Zwang agieren kann. Dieses Recht sollte jeder Frau zustehen egal in welchem Land sie lebt, welche Religion sie hat oder wie alt sie ist, um immer die Wahl über den eigenen Körper zu behalten.
4 Kommentare
Kommentieren →Ich finde deinen Essay sehr gut und leicht verständlich.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man Abtreibung nicht als Mord werten kann. Ich bin, wie du, der Meinung, dass in einem gewissen Zeitraum es für jeden eine Option sein sollte, sich gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden. Denn wie du auch gesagt hast, kann man nie wissen ob die schwangere Person auch in der Lage ist einem Kind gerecht zu werden und man weis auch nicht, ob das Leben mit einem Kind der Mutter gefällt und das ist was sie von dem Leben will.
Auch ein Grund für die Legalisierung von Abtreibung ist, dass es in den Ländern in denen es illegal ist, die Frauen nicht davon abhält es nicht doch zu tun. Einige Frauen wird dann unter unhygienischen Bedingungen das Kind entfernt. Es gibt auch unzählige Fälle in denen sich Frauen selbst verletzt haben (zum Beispiel sich selbst die Treppe heruntergeworfen) um das Kind “loszuwerden”.
Dein Text hat einige Dinge aufgebracht, an die viele nicht denken wenn sie sagen, dass sie gegen die Abtreibung sind (im Fall einer Vergewaltigung).
Insgesamt ein sehr gelungener Essay!
Hallo Uschi,
ich stimme Dir vollkommen zu, wenn du sagst, Abtreibung sollte als allgemeines Grundrecht der Frauen eingeführt werden.
Besonders überzeugend finde ich hierbei dein Argument der Vergewaltigung. Das führt bereits seit langem zu einem Dilemma zwischen dem Selbstbestimmungsrecht der Frau und dem Recht des Kindes zu leben. Jedoch werden Frauen, die durch sexuellen Mißbrauch schwanger geworden sind durch ihr Kind ständig an diese traumatische Erfahrung und die damit einhergehenden Affekte von Hilflosigkeit, Scham und mörderische Wut erinnert. Die Mutter erlebt für sich selbst keine emotional sichere Basis und wird von dieser Traumatisierung geradezu überschwemmt, was ebenso zu einer fehlenden Bindungsentwicklung zum Kind führt, welches doch bereits emotionale Ablehnung erfährt. Ich bin also der Meinung, dass keine gute Beziehung zwischen Mutter und Kind entstehen kann, wenn diese missbraucht wurde oder das Kind ungewollt war.
Es ist aber auch wichtig festzuhalten, dass jährlich nur ein sehr geringer Prozentsatz in Deutschland die Schwangerschaft aufgrund der Vergewaltigung abbricht, nämlich insgesamt 130.000 Frauen, wie das Statistische Bundesamt festhält.
Andererseits gibt es demnach auch das sogenannte konservative Menschenwürde- Argument, das besagt, dass jeder Embryo ein Recht auf Leben hat, ungeachtet des Entwicklungsstatuses, der Fähigkeiten oder der Herkunft. Hierbei sei Abtreibung moralisch falsch, da menschliche Embryonen Teil der menschlichen Spezies seien. Hierbei würde ich jedoch einwenden, dass die Menschenwürde und der Respekt gegenüber der Entscheidungsfähigkeit der Frau mindestens genauso wichtig ist und würde man miteinbeziehen, dass ungewollte Neugeborene höchstwahrscheinlich irreparable Schäden mit sich bringen würden, ist Würde ihnen gegenüber doch auch nicht gewährleistet.
Hi Uschi,
ich stimme deinem Beitrag voll und ganz zu. Auch wenn der Aspekt mit der Vergewaltigung nur einen geringen Prozentsatz entspricht, finde ich es gut und wichtig, dass du ihn mit in dein Essay aufgenommen hast.
Ich finde die Argumente von Abtreibungsgegnern „ProLife“ Leuten oft sehr absurd.
Es ist Fakt, dass innerhalb des Zeitraums, in dem man Abtreiben kann, bzw es legal ist, der Fötus/ Embryo weder ein Bewusstsein hat noch Schmerzen empfindet.
Zwischen der 20. und 24. Woche lassen sich erste Gehirnaktivitäten messen.
Ab der 26. Woche kann ein Fötus Schmerzen empfinden.
Und wie du ja auch gesagt hast, abtreiben darf man nur bis zur 8. Woche.
Deswegen finde ich, diesem Zellhaufen, der potenziell mal ein Mensch werden könnte, dieselben Rechte wie der schwangeren Person geben zu wollen, oder sogar auch der schwangeren Person Rechte abzusprechen nicht okay.
Es ist der Körper der schwangeren Person, folglich auch deren Entscheidung, ob sie gebären wollen oder nicht.
„My body, my choice!“
LG, Moeglichkeit =)
Hey Uschi,
dein Beitrag ist sehr interessant und ich finde es erschreckend, dass ein Mörder nur für den Mord der Mutter zur Rechenschaft gezogen wird…
Ich finde ebenfalls man sollte Abtreibung als Grundrecht einführen, denn es gibt immer einen bestimmten Grund für eine Abtreibung, stell dir mal vor du bist schwanger und bei dir wird Krebs diagnostiziert und hättest nur noch drei Monate zu leben. Wenn du dann nicht in der Lage bist dich um dein Kind zu kümmern weil du vorher stirbst und dir die Abtreibung trotzdem untersagt wird, ist meiner Meinung nach unmenschlich…. Wenn man nicht selber darüber entscheiden darf ist selbst die Freiheit eingeschränkt.
Danke für deinen Beitrag, ist ein sehr wichtiges Thema das eigentlich noch mehr im Fokus stehen sollte.
Liebe Grüße
Lau2004