Sollten Menstruationsprodukte für Frauen kostenlos sein?

Eine Frau gibt durchschnittlich etwa 15 Euro im Monat für Menstruationsprodukte aus, wobei ausschließlich von den Menstruationsprodukten gesprochen wird und nicht von anderen Dingen wie Schmerztabletten und so weiter. Hochgerechnet sind es 195 Euro im Jahr, wenn man mit 13 Zyklen rechnet. Wenn man davon ausgeht, dass Frauen von 12 bis 51 Jahren ihre Periode haben, kommt man auf 7.605 Euro in 39 Jahren. Nun gibt es die Debatte, ob Frauen für ihre Menstruationsprodukte zahlen müssen oder ob diese kostenlos und für alle frei zugänglich sein sollten.

Eine Meinung ist, dass Frauen diese nicht zahlen müssen sollten, da sie sich ja schließlich nicht aussuchen können, ob sie ihre Menstruation bekommen oder nicht. Andere sagen, dass wenn man Menstruationsprodukte kostenlos macht, auch andere Produkte wie Klopapier auch kostenlos machen müsse.

Ich bin der Meinung, dass Menstruationsprodukte billiger, aber nicht kostenlos sein sollten. Also, dass der Staat diese mehr unterstützt, damit sie billiger eingekauft werden können. Erstens, wenn der Staat sie kostenlos anbieten muss, wissen die Hersteller, dass der Staat 100% der kosten übernehmen muss. So können die Hersteller ihre Preise erhöhen und der Staat wäre trotzdem gezwungen diese zu bezahlen. Zweitens, muss auch irgendwo die Linie gezogen werden. Denn wenn man Menstruationsprodukte kostenlos anbieten würde, müsste man das gleiche mit Klopapier machen, doch wie wird dann bestimmt was alles kostenlos sein muss und was nicht? Und drittens sind 7.605 Euro in dem Leben eines Durchschnittsbürgers nicht viel. Auch wenn man bedenkt welche Chancen durch die Periode gebracht werden, und zwar die Möglichkeit ein Kind zu bekommen. Aus diesen Gründen bin ich der Ansicht, dass Menstruationsprodukte billiger, aber nicht kostenlos für Frauen erhältlich sein sollten.

Wie stehst du zu diesem Thema?

Quelle: https://www.familie.de/kinderwunsch/zyklus/periode-so-viel-geld-kostet-menstruation/#:~:text=Die%20Umfrage%20kam%20zu%20dem,f%C3%BCr%20Schmerztabletten%20oder%20schmerzlindernde%20Ma%C3%9Fnahmen (stand: 08.07.23)

3 Kommentare

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Hallo beige
Ich bin der Meinung, dass Menstruationsprodukte kostenlos für Frauen sein sollten, weil es ein notwendiges Produkt ist, dass Frauen benötigen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu erhalten. Es ist meiner Meinung nach unfair, dass Frauen für etwas bezahlen müssen, was sie für ihre Gesundheit brauchen. Darüber hinaus gibt es viele Frauen auf der ganzen Welt, die keinen Zugang zu so welchen Produkten haben. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen führen, deshalb ist es wichtig, dass Frauen Zugang zu sicheren und hygienischen Menstruationsprodukten haben, um ihre Gesundheit zu schützen.

Hallo Beige,
Der Kommentar von Kultur fasst es sehr gut zusammen.
Du gibst von dir, dass die 7605 Euro für den Durchschnittsbürger nicht viel ist und deswegen die Produkte nur billiger nicht kostenlos gemacht werden sollten. Allerdings ist diese These meiner Meinung nach sehr gewagt, denn jede Frau egal mit welchem Einkommen benötigt doch diese Pflegeprodukte. Außerdem verstehe ich deinen Punkt ,,Chancen durch die Periode“ nicht ganz. Denn was hat dein ein Kind zubekommen mit den Preisen der Menstruationsprodukte zu tun ? Außerdem bieten Länder wie Schottland diese Produkte kostenlos an und die Gesellschaft ist darüber sehr glücklich.
MfG WissenistMacht

Hallo beige,

Offen gesagt finde ich, dass Dein Essay auf gelungene Weise ein höchst aktuelles Problem anspricht, das in meinen Augen in unserer Gesellschaft zu wenig Beachtung erhält. Somit ist Dein Essay sehr informativ.

Ich selbst positioniere mich stark auf Seiten der Befürworter eines kostenlosen Menstruationsproduktangebots. Zu dieser Einsicht kam ich unter anderem im Rahmen des Ethikunterrichts, in dem wir die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls behandelten. Dazu sollten wir die Ausgangsfrage umformulieren zu: „Wäre es gerecht, wenn Frauen vom Staat kostenlose Menstruationsprodukte bekommen würden?“.
Laut der Theorie von John Rawls müssen die Grundregeln einer gerechten Gesellschaft in einem fairen und unparteilichen Verfahren gesammelt werden. Würden wir also in unserer jetzigen Lage entscheiden ob ein Staat Frauen kostenlose Menstruationsprodukte zur Verfügung stellen sollte, könnten wir keine gerechten Entscheidungen treffen, da wir nur subjektiv entscheiden könnten. Man wäre entweder Mann oder Frau und so parteiisch.

Um dennoch gerechte Regeln einer gerechten Gesellschaft festzulegen und somit die Ausgangsfrage zu klären bedarf es dem „Schleier des Nichtwissens“, einem fiktiven Urzustand, in dem Menschen über die Regeln einer künftigen Gesellschaftsordnung entscheiden. Dabei besitzen sie innerhalb des Urzustandes keine individuellen Interessen bzw. Eigenschaften und wissen nicht, welche Stellung, Interessen und Eigenschaften sie in der zukünftigen Gesellschaft innehaben werden. Somit sind sie unparteiisch.

Versetzen wir uns also in diesen „Schleier des Nichtwissens“ und versuchen die Frage: „Wäre es gerecht, wenn Frauen vom Staat kostenlose Menstruationsprodukte bekommen würden?“ zu klären. Dabei müssen wir feststellen, dass wir nicht wissen, ob wir in der zu planenden Gesellschaft Mann oder Frau sein werden und somit würden wir im Sinne gemeinschaftlich bezahlter Menstruationsprodukte entscheiden, weil wir es vermeiden wollen zu 50% die 7.605€ alleine zahlen zu müssen.

Auch wenn sich manche Männer von dieser Praxis diskriminiert oder ungerecht behandelt fühlen würden, denke ich, dass es sinnvoll wäre sie umzusetzen. Denn letztendlich müssen wir alle uns in Gedanken rufen, dass der Ursprung einer Gesellschaft und uns selbst in Geburten liegt. Doch der Ursprung davon wiederum liegt in der Menstruation und es wäre eine Zumutung würden Frauen mit den Kosten dieser Last alleine gelassen werden, wenn die Gesellschaft darauf angewiesen ist. Wo es doch auch so einfach wäre die Last zu reduzieren.

VG Mittelscheitelmanfred

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