Der Artikel drei des Grundgesetztes besagt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Es herrscht also faktisch Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Die Gleichstellung von Mann und Frau am Arbeitsplatz wird in der Realität aber häufig noch nicht erreicht. Was sind die Gründe dafür? Welche Barrieren gibt es, die der Gleichstellung am Arbeitsplatz im Weg stehen?
Sexismus am Arbeitsplatz ist eine offensichtliche Barriere für Männer und Frauen beim Ausüben ihres Jobs, sowie bei der Entwicklung ihrer Karriere. Es gibt verschiedene Formen von Sexismus, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Gleichstellung von Mann und Frau in ihrem Beruf haben können.
Laut einer Umfrage der Brüsseler Stiftung „Foundation for European Progressive Studies (FEPS)“ und ihrer französischen Partnerorganisation „Fondation Jean-Jaurès“, haben rund 68% aller Frauen in Deutschland, schon mindestens einmal sexistisches Verhalten oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Es sind somit mehr als zwei Drittel aller Frauen von Sexismus im Beruf betroffen, weshalb es wichtig ist, Handlungsansätze zu finden bzw. zu verinnerlichen, um Sexismus zu reduzieren.
Die verschiedenen Formen von Sexismus lassen sich in strukturellen Sexismus, verbalen Sexismus und physischen Sexismus unterscheiden. Strukturellen Sexismus erkennt man beispielsweiße durch den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen bei gleicher Beschäftigung. Bis heute gibt eine Kluft bei der Bezahlung der Geschlechter: 2020 lag die „gender pay gap“ bei 18%. Dazu kommt, dass die Gehälter in männlich dominierten Berufsfeldern oft erheblich höher sind, als die Gehälter in Berufsfeldern, in denen primär Frauen tätig sind. Häufig werden die Anforderungen in sozialen Berufen, wie der Pflege oder Erziehung, bei der Bezahlung nur wenig berücksichtigt. Auf langfristige Sicht, kann das zu einem Wachstum der Rentenlücke führen, wodurch das Leben von Frauen während ihrer Rente beeinträchtigen wird.
Der verbale Sexismus ist gekennzeichnet durch Sprüche oder Bemerkungen, die das andere Geschlecht verletzten, bzw. diskriminieren. Durch verbalen Sexismus wird der Arbeitsalltag betroffener Personen extrem erschwert.
Dieselben Folgen sind beim physischen Sexismus festzustellen. Sexuelle Belästigung, wie ungewollte Berührungen, die auch unter Gewalt stattfinden können, führen dazu, dass sich die betroffene Person unwohl fühlt. Diese Verletzung der Würde, kann schwere Auswirkungen haben, im schlimmsten Fall sogar die Arbeitsunfähigkeit.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schreibt vor, dass Arbeitgeber ihre Beschäftigten vor Sexismus am Arbeitsplatz schützen müssen. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Unternehmen Vorschriften, wie diese, befolgen und die Beschwerden ihrer Beschäftigten ernst nehmen. Zum Schutz ihrer Arbeitsnehmer müssen Maßnahmen (z.B. die Beratung und Unterstützung von Betroffenen) ergriffen werden, um alle Formen des Sexismus aus dem Weg zu schaffen und das Betriebsklima innerhalb ihres Unternehmens zu verbessern.
Quellen:
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html (07.07.2032)
https://feps-europe.eu/publication/697-survey-european-observatory-on-sexism-and-sexual-harassment-at-work/ (08.07.2023)
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Glossar_Entgeltgleichheit/DE/14_Gender_Pay_Gap.html (08.07.2023)
https://news.kununu.com/sexismus-am-arbeitsplatz/ (09.07.2023)
https://news.kununu.com/gleichberechtigung-am-arbeitsplatz/ (09.07.2023)
1 Kommentar
Kommentieren →Hallo bogota, du sprichst ein sehr wichtiges Thema in deinem Essay an. Das Thema Sexismus im Arbeitsalltag wird häufig verschwiegen und betroffene Frauen haben oft keine unterstützenden Ansprechpartner. Es liegt auf der Hand, dass Sexismus im Arbeitsalltag ein riesiges Problem ist und dieses sehr schnell behoben werden muss. Es ist wichtig, dass wie du es im Text schreibst, mehr Unterstützung vom Arbeitgeber für betroffene Frauen gewähr leistet werden muss, denn Sexismus muss bekämpft werden. Ebenfalls müssen strafrechtliche Folgen für Sexualtäter folgen.
MfG WissenistMacht