Ein immer häufiger auftretendes Problem der heutigen Zeit ist der Fachkräftemangel. Dieser wird in der Pflege zunehmend schlimmer. Daher kommen Wissenschaftler auf die Idee, Roboter in der Pflege einzusetzen, um das Problem des Fachkräftemangels zu beheben, da laut Schätzungen im Jahr 2030 bis zu 500.000 Pflegekräfte alleine in Deutschland fehlen. Denn Pflegeberufe sind nicht besonders attraktiv aufgrund der schlechten Bezahlung, aber auch des Schichtdienstes und der hohen psychischen Belastung. Marc Specht, Marketing-Leiter der Firma BoS&S meint: „Wir brauchen langfristig betrachtet Roboter, denn der Fachkräftemangel in der Pflege kann sonst nicht gedeckt werden”.
Doch der Einsatz von Robotern in der Pflege steht in Kritik. Roboter sammeln Daten und erkennen Verhaltensmuster, damit Algorithmen diese interpretieren können. So können sie ihr Verhalten gegenüber den Patienten anpassen. Das wirft natürlich Fragen auf, nämlich, wer hat die Aufsicht über die Daten? Und, welche Rechte hat der pflegeabhängige Mensch?
Es wird viel über dieses Thema diskutiert und auch der Deutsche Ethikrat befasst sich mit diesen Fragen. Fest steht jedoch, dass Roboter einen großen Nutzen im Pflegebereich haben können, denn die sogenannten „Assistenz-Roboter“ können Pflegebedürftigen bei der Nahrungsaufnahme und bei der Körperhygiene unterstützen, oder Medikamente und Wäscheutensilien bereitstellen. „Exoskelette“ können Gebrechliche beim Gehen unterstützen und „Service-Roboter“ könne Personen putzen oder tragen. Außerdem können sie eine längere Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen unterstützen und Körperfunktionen wie Puls, Blutzuckerspiegel oder Blutdruck besser überwachen. Zusätzlich haben Roboter, die Hunden, Robbenbabys oder Katzen ähneln, eine stimmungsaufhellende Wirkung, tragen zum Stressabbau bei und überwinden Einsamkeitsgefühle.
Jedoch kann der einseitige Einsatz von Robotern zu sozialer Isolation führen, da Menschen den Kontakt zu anderen Menschen brauchen. Zudem ist dieser Bereich noch wenig erforscht, weshalb die tatsächlichen, möglichen Folgen noch nicht so genau prognostiziert werden können. Eine Pflegerin sagte einmal: „Ich bin nicht gegen die Technik, aber Berührung kann man nicht durch Plastik ersetzen.“
Ich persönlich denke, dass Roboter in der Pflege zwar nicht die optimale Lösung des Fachkräftemangels sind, jedoch lässt sich ihr Einsatz höchstwahrscheinlich nicht mehr umgehen, da der Pflegeberuf nicht besonders attraktiv ist und immer weniger ausgeübt wird. Ich denke, dass es daher wichtig wäre, die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, in dem man die Menschen besser bezahlt und auch die Arbeitsbedingungen verbessert, denn ich könnte mir nur schwer vorstellen, mich im Alter von einem Roboter pflegen zu lassen, der mit mir spricht und alles über mich weiß.
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1 Kommentar
Kommentieren →Hallo Gedanke,
Ich finde, dass die Roboter monotone und einfache Arbeiten in der Pflege durchaus verrichten könnten, allerdings dürfen sie keine Arbeitsplätze wegnehmen. Ich finde aber auch, dass vor Allem bei Aufgaben mit direktem Kontakt zu den Pflegebedürftigen noch menschliche Arbeiter von Nöten sind, denn ein Mensch kann vor Allem im Punkt Empathie nicht ersetzt werden.
LG Luca187er