Bereits im Deutschunterricht kam die Suizidbeihilfe zuvor als Thema auf, in der Kurzgeschichte „Rosalie geht Sterben“ reist die Krebskranke Rosalie in die Schweiz um dort einen Sterbehilfeverein aufzusuchen. Hierbei kommt die Frage auf, sollte man diese auch in Deutschland legalisieren?
In der Schweiz ist die Beihilfe zum Suizid bereits bedingt legal, solange diese nicht aufgrund von Selbstsüchtigen Beweggründen passiert. So am Beispiel der auf Spenden basierten EXIT Organisation. Hierbei werden den Patienten die tödlichen Substanzen beschafft, sodass diese ohne Einwirkung von Fremden eingenommen werden. In Deutschland währenddessen ist dies noch in einer rechtlichen Grauzone.
Sollte man diese Beihilfe nun eben aus der Grauzone in einen rechtlich legalen oder illegalen Bereich verschieben?
Ich stehe auf der Seite der Legalisierung solange diese Beihilfe in einem Prozess wie bei der bereits angesprochenen Organisation passiert. Hierbei besteht erst einmal eine mindestens 90-Tage lange Wartepflicht nach welcher ein Gespräch Stattfindet. Hierbei wird die Person mit dem Wunsch zur Sterbehilfe über benötigte Dokumente informiert bevor nach Einreichung dieser Dokumente weitere Beratungsgespräche stattfinden, und auch erst nach Termin mit dem Hausarzt ein Rezept ausgestellt wird. Hierbei beschafft der helfende Verein erst mit einer Vollmacht und dem ausgestellten Rezept das „Medikament“ für die Sterbehilfe, wonach der Sterbetermin auch nur nach erneuter Einwilligung und auch nur durch eigene Einnahme des Stoffes passiert. Dies gibt deshalb der Person mit dem Wunsch zur Sterbehilfe einen großzügigen Zeitraum um es erneut zu überdenken, wobei der Sterbetermin auch bis vor der Einnahme abgebrochen werden kann, somit ist das „Todesurteil“ auch nicht bindend.
Zwar ist dieser längerer Prozess für Personen die an chronischen Schmerzen oder ähnlichen Beschwerden leiden nicht vorteilhaft, schützt dieser jedoch vor vorzeitigem Beschluss, das Leben zu beenden. Auch insgesamt ist der Prozess im Vergleich zu anderen „Methoden“ schmerzfrei. Zwar können womöglich nach der Einnahme des Stoffes noch Zweifel erscheinen, sollte der lange vom ersten bis zum letzten Termin stattfindende Prozess größtenteils davor schützen.
Deshalb finde ich, dass diese wenn auch nicht unbedingt im ärztlichen Raum passierende Beihilfe in einem solchen Rahmen durchaus ohne Bedenken legalisiert werden kann.
(Quellen: Schweizer Bundesamt für Justiz, Website der EXIT Organisation, dejure)
6 Kommentare
Kommentieren →Hallo Diogenes,
Ich finde du hast einen sehr guten Beitrag zu einem sehr ernsten und wichtigen Thema verfasst.
Einige Menschen haben eine Patientenverfügung, in der die Abschaltung medizinscher Geräte bei keiner Sicht auf Besserung verankert ist. Jedoch haben vor allem viele junge Menschen diese Patientenverfügung nicht, so kann es immer wieder zu überraschenden Unfällen kommen und man hat nach diesem nur noch Schmerzen und ist in seinem Leben beispielsweise körperlich und geistig eingeschränkt. Dann äußern manche den Wunsch ihr Leben zu beenden, denn sie möchten nicht mit diesen Schmerzen weiterleben. Diesen Wunsch äußern noch viele mehr, wenn sie unheilbar krank sind, wie beispielsweise bei Chorea Huntington. Hier möchten sie einerseits nicht mehr mit ihren Schmerzen leben, andererseits ihren Angehörigen und sich selbst den Anblick der Entfremdung ihrer Persönlichkeit ersparen.
Nun bin ich deiner Meinung, man sollte in Deutschland die Beihilfe zum Suizid legalisieren.
Natürlich mit einigen Bedingungen. Man sollte, wie du erwähnt hast, Gespräche führen und diese nach einer gewissen Zeit wiederholen. Meiner Ansicht nach reichen hier auch 50 Tage aus, denn bei manchen geht der Krankheitsverlauf ziemlich radikal und schnell. Der Patient sollte sich zu 100% sicher sein und auch Gespräche bezüglich ihren Wunsches mit Angehörigen führen. Hier sollte sich bei einer Legalisierung die Bundesregierung engagieren Organisationen zu fördern bzw. Ärzte auszubilden, die diese Gespräche gut führen können. Denn wie man in der Schweiz gesehen hat, ist die Suizidrate, nach der Gründung der Organisation und deren Beratungen, zurückgegangen. Auch sollte der Patient die Substanz selber einnehmen und so, wie in dem Beitrag beschrieben, die Chance bis zum Schluss haben seine Meinung zu ändern. Bindend fände ich auch wichtig, das ein ärztliches Gespräch erforderlich ist mit klarer Aufklärung des Krankheitsverlaufes.
Ich bin also für die Legalisierung um Menschen die Chance zu geben sich von ihrem Leid zu befreien, aber noch die Möglichkeit zu haben, sich nach Beratung für das Weiterleben zu entscheiden.
Hallo Diogenes,
ich finde, dass du dir mit dem Thema Sterbehilfe ein sehr spannendes Thema herausgesucht hast.
Ich selbst stimme dir in deinem Beschluss zu. Ich finde auch, dass Sterbehilfe in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legalisiert werden sollte. Organisationen, wie es sie schon in der Schweiz gibt wären ebenso eine gute Lösung in Deutschland. Die Bedenkzeit, die einem gegeben wird scheint mir auch als eine gute Lösung, da dadurch voreilige Schlüsse nochmals gut überdacht werden können und die Patienten eben ihrem freien Willen nachgehen können. Außerdem finde ich die Sterbehilfe an sich nicht unbedingt schlecht, weil die Patienten eben ihren freien Willen besitzen und nur sie selbst wissen, wie sie mit ihrem Leben umgehen wollen.
Hallo Diogenes,
du hats ein sehr wichtiges Thema sehr ausführlich angesprochen. Ich finde du hast die Möglichkeiten einer eventuellen Umsetzung am Beispiel der Schweiz sehr verständlich und gut erläutert.
Ich bin ebenfalls auf der Pro Seite, denn meiner Meinung nach sollten Leute ihr Leben mit Würde beenden können und nicht sich vor einen Zug werfen oder aufhängen müssen.
Außerdem könnte man bei dieser Möglichkeit Menschen mit Gesprächen eventuell vor einem Suizid bewahren, wenn es zum Beispiel durch Liebeskummer verursacht wurde. In solchen Fällen wäre meiner Meinung nach ein Suizid auch nicht die Richtige Lösung, jedoch in Fällen wie einer unheilbaren Krebs Erkrankung in Verbindung mit Schmerzen wäre ein Suizid denkbar um sich das Leiden ersparen zu können.
Suizid ist ein sensibles und schwieriges Thema, es sollte jedoch trotzdem besprochen und über eine Lösung diskutiert werden, da das vielen Menschen eventuell helfen würde.
Hallo Diogenes,
Ich finde, dass du dich hier mit einem sehr wichtigen und allzeit relevanten Thema befasst hast. Die Frage, ob Beihilfe zum Suizid legalisiert werden sollte führt zu unterschiedlichen Meinungen die auf ethischen, moralischen, religiösen und rechtlichen Überlegungen beruhen. Ich perönlich halte es allerdings für wichtig, dass Menschen die nicht mehr leben wollen, sei es aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen, die Möglichkeit erhalten frühzeitig aus dem Leben zu scheiden. Ich halte auch einen längeren Zeitraum vor dem einnehmen des Medikaments für wichtig um überstürtzte Entscheidungen zu verhindern. Auch sollte die Einnahme erst nach Beratungen mit einem Arzt und Berater möglich sein um sicherzugehen, dass es sich dabei tatsächlich um den Wunsch des Patienten handelt und dieser nicht gedrängt wird oder wegen eines Trauerfalls vorschnell handelt. Meiner Meinung ist Sterben wann man dies möchte auch Teil Körperlicher selbstbestimmung, die in unserem Gesetz verankert ist, somit sollte auch die Beihilfe zum Suizid legalisiert werden.
Hallo Diogenes,
Ich finde deinen Beitrag sehr interessant und wichtig, denn es ist ja ein wichtiges Thema welches mehr Menschen betrifft, wie man denkt.
Meiner Meinung nach sollte es diese Möglichkeit geben, aber erst wenn es wirklich kaum andere Chancen gibt. Erst wenn nachgewiesen worden ist, dass es dieser Person wirklich so gesundheitlich oder psychisch schlecht geht, dass diese dann die Welt verlässt. Jedoch ist es sehr schwer zu entscheiden wann es so weit ist und dann gibt es ganz andere Probleme wie: Wer entscheidet das?.
Wenn eine Person unbedingt sterben möchte dann wird diese auch ohne diese Beihilfe „Erfolg“ haben und somit sollte man diese Beihilfe legalisieren, denn es ist eben eine harmlosere Variante.
Hallo Diogenes,
die Sterbehilfe ist ein sehr wichtiges und vorallem umstrittenes Thema, und ich finde es gut dass du dich damit auseinandergesetzt hast. Ich bin der Meinung, dass Menschen aus rechtlicher Sicht in der Lage sein sollten selbst über ihr Leben entscheiden zu können. Dabei ist es jedoch wichtig die Schwere dieser Entscheidung zu berücksichtigen, denn hier geht es nicht um ein Tattoo oder Piercing sondern um das Leben. Deshalb finde ich, dass die Person mindestens ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt oder einer anderen qualifizierten Person führen sollte, in jedem Fall genug Zeit zum Überdenken hat und in keiner Weise Druck aufgebaut wird. Trotzdem finde ich, dass eine Person die Möglichkeit haben sollte ihr Leben in Würde zu beenden und sich nicht unnötig lange quälen muss.