Verantwortung ist etwas, was jeden betrifft. Jeder muss einmal Verantwortung übernehmen, sei es nun im Arbeitsleben oder im eigenen Privatleben. Dadurch, dass man offensichtlich nicht alleine lebt und ein Umfeld hat, auf das Acht genommen werden sollte, ist Verantwortung hierbei ein wichtiges Gut. Wenn man Verantwortung für Personen übernimmt, bedeutet dies, dass man verpflichtend dafür sorgen muss, dass, wenn es dem Rahmen der Möglichkeiten entspricht, alles möglichst gut läuft und nichts zu Schaden kommt, so die Definition. Dadurch, dass Verantwortung so eine breite Masse anspricht und Grenzen so gut wie gar nicht gezogen werden können, lässt sich schwer sagen, bis zu welchem Punkt persönliche Verantwortung getragen werden sollte und wo sie endet. In diesem Essay wird deswegen über diese Frage gesprochen.
Schon früh sollten Eltern einem beibringen, Verantwortung zu übernehmen und lehren, was Verantwortung bedeutet. Dies wird auch mit Konsequenzen in Verbindung gebracht. Ein Beispiel wäre, wenn das eigene Kind etwas machen würde, das nicht richtig ist. Dann ist man dementsprechend sauer und möchte, dass das eigene Kind dieses Verhalten in Zukunft unterlässt und lernt, dass solch eine Tat schlecht ist. Wie macht man das nun aber am besten? Konsequenzen wären die Lösung, also etwas was das Kind erfahren muss und bestenfalls nicht nochmals erleben möchte. Das hört sich nun radikal an, dabei sind aber natürlich harmlose Sachen gemeint, wie z.B. ein Verbot von einem Spielzeug für einen gewissen Zeitraum. Dadurch lernt das Kind, dass die eigene Tat schlecht war und man diese am besten nicht mehr wiederholt, um nicht nochmal Konsequenzen erleben zu müssen. Es wird also für die eigene Tat verantwortlich gemacht und muss ab jetzt Verantwortung übernehmen.
Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass das Kind ja gar nicht wissen konnte, dass es einen Fehler machen würde, es ist aber gerade der Fehler der Punkt, an dem man wachsen kann. Man lebt, um Fehler zu machen und aus diesen Fehlern zu lernen. Das trifft nicht nur im Kindesalter zu, sondern auch, wenn man schon längst erwachsen ist, denn man lernt nie aus. Die Welt dreht sich immer weiter und so entwickelt sich auch die Menschheit auf all ihren Ebenen, sei es nun ins Positive, aber ebenso ins Negative. Somit ändert sich auch die Art Verantwortung zu übernehmen. Vor 20 Jahren waren eben andere Werte und Normen wichtiger als sie es heute sind.
Auch im Erwachsenen-Alter spielt Verantwortung eine große Rolle. Umso älter man wird, umso mehr Entscheidungen muss man treffen, für sich und für andere. Um sicherzustellen, dass diese Entscheidungen einen möglichst positiven Effekt haben, übernimmt man eben Verantwortung. Verantwortung für die Folgen, die aus Taten entstehen können und die Einfluss auf die Umwelt haben können. Zunächst denkt man meistens nur an kleinere Dinge, für die man Verantwortung übernehmen kann, wie eine kleine Feier, die man selbst organisiert und aufpassen muss, dass alles in Ordnung bleibt. Auch für eine gemietete Wohnung oder die Erziehung von Kindern ist man verantwortlich. Also ein sehr komplexes Gebiet.
Weit darüber hinaus ist es einem sogar möglich Verantwortung für die Zukunft von vielen Menschen zu übernehmen, indem man sich in Dingen, die einen selbst stören und die man verändern möchte, engagiert. Zwar denkt man, dass man selbst als solch kleine Partei sowieso nichts bewirken könne, trotzdem ist es besser, wenn eine Person etwas sagt und somit andere Personen vielleicht ebenfalls dazu animiert etwas zu ändern. Sei es nun das Beispiel Klimawandel. Jede einzelne derweil lebende Person könnte theoretisch etwas zur Verringerung des Klimawandels beitragen, denn im Endeffekt sind wir alle längst dafür verantwortlich, dass der Klimawandel überhaupt schon so stark vorangeschritten ist. Um nun den Sinn der Verantwortung zu ändern und eben zu versuchen nicht mehr für das Voranschreiten, sondern für die Verminderung des Klimawandels zuständig zu sein, muss jeder Einzelne einen Teil dazu beitragen und Verantwortung übernehmen.
Immanuel Kant betont in seiner Ethik, dass persönliche Verantwortung eigentlich nie ein Ende hat. In seiner „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und „der Kritik der praktischen Vernunft“ entwickelte Kant den berühmten kategorischen Imperativ, der eben besagt, dass jeder Mensch moralisch verpflichtet ist, nur nach den Grundsätzen zu handeln, die für alle Wesen gleichermaßen gelten sollten. Somit übernimmt jeder Mensch eigene Verantwortung für seine Entscheidungen, unabhängig von den Konsequenzen. Der Mensch bindet sich dadurch durch seine Vernunft an eine lebenslange moralische Verpflichtung gegenüber sich selbst und anderen.
Um nun eine Grenze ziehen zu können, wo moralische Verantwortung endet, lässt sich sagen, dass es hier oft keine klare Grenze gibt. Die moralische Verantwortung kann je nach den Werten einer Person oder Kultur über das hinausgehen, was rechtlich vorgeschrieben ist. Verschiedene Menschen empfinden Verantwortung für ihre Handlungen und deren Auswirkungen eben einfach unterschiedlich, weshalb sie vor allem gesetzlich nicht zur Rechenschaft gezogen werden können.
Quellen:
- http://findingsustainia.org/grenzenderverantwortung/
- https://www.cmm-coaching.de/post/pers%C3%B6nliche-verantwortung
- https://www.th-koeln.de/informatik-und-ingenieurwissenschaften/standard-2-verantwortungsbewusstsein_68316.php#:~:text=Wenn%20man%20f%C3%BCr%20etwas%20oder,wird%20und%20kein%20Schaden%20entsteht.
- https://www.philomag.de/philosophen/immanuel-kant
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