Die Frage der Gerechtigkeit, wenn es um Abschiebung von Migranten geht, ist ein sehr empfindliches Thema, welches große Debatten auslöst. Während einige argumentieren, das Abschiebung notwendig ist, um das Land zu schützen, stellt sich die Frage, ob solche Maßnahmen wirklich Gerecht sind. Um diese Frage zu beantworten, kann man den Standpunkt John Rawls verwenden:
John Rawls Theorie der Gerechtigkeit besteht aus zwei Prinzipien das Prinzip der gleichen Freiheit und das Differenzprinzip.
- Das Prinzip der gleichen Freiheit bedeutet, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf die größtmögliche gerechte Menge an Freiheit hat.
- Das Differenzprinzip sagt aus, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten nur dann vertretbar sind, wenn sie den am schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft etwas Gutes bringen.
Im Bezug auf das thema der Migration und der Abschiebung von Migranten kann man diese Prinzipien benutzen, um die Gerechtigkeit von dieser zu bewerten. Abschiebung betrifft oft schwache Gruppen, die vor Verfolgung, Krieg oder extremen Lebensbedingungen geflohen sind. Wenn wir Rawls’ Prinzipien verwenden, müssen wir uns die Frage stellen, ob die Abschiebung von Migranten, den am stärksten benachteiligten Mitgliedern der Gesellschaft hilft oder ob diese sie weiter schwächt. Laut Rawls soll man die Grundfreiheiten und Rechte jedes Individuums respektieren. Die Abschiebung kann als Einschränkung dieser Freiheiten angesehen werden. Vor allem wenn Menschen in gefährliche Gebiete zurück gebracht werden wie z.B. Kriegs- oder Dürregebiete. Menschen, die aus einer Notlage zu uns nach Deutschland kommen, wegen deren Herkunft und deren Ruf abzuschieben stimmen nicht mit Rawls’ Prinzip der gleichen Freiheit überein. Das Differenzprinzip sagt, dass man die Auswirkungen von Ungleichheiten auf die schwächsten der Gesellschaft zu berücksichtigen. In vielen Fällen sind Migranten, die abgeschoben werden, in einer sozial schwachen Stellung. Ihre Rückführung in unsichere Länder verstärkt nicht nur ihre eigene Not, sondern auch die globalen Ungleichheiten. Rawls würde argumentieren, dass in einer gerechten Gesellschaft Maßnahmen ergriffen werden, um die Lebensbedingungen der schwächsten zu verbessern, statt sie in Gefahr zu bringen. Rawls würde anstelle von abschiebungen einen gerechteren Ansatz empfehlen, welcher die Menschenrechte der Migranten nicht verletzt. Statt sie abzuschieben, würde er empfehlen Migranten zu integrieren und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Dies könnte man durch Maßnahmen erreichen, die Möglichkeiten zu Bildung, Arbeit und medizinischer Versorgung bieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Abschiebung von Migranten aus Rawls Standpunkt ungerecht ist. Die Prinzipien von Rawls weisen eher auf eine gerechte Gesellschaft hin, die die Rechte und das Wohlbefinden der gesamten Gesellschaft achtet. Statt Abschiebungen sollten wir uns auf eine menschliche und gerechte Politik konzentrieren, die niemanden benachteiligt oder bevorzugt
Quellen:
https://www.studysmarter.de/schule/wirtschaft/rechtslehre/gerechtigkeitsgrundsaetze/
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