Warum solltest du Leben retten?

Der Paragraph §323c StGB„Unterlassene Hilfeleistung; Behinderung von hilfeleistenden Personen“ im Strafgesetzbuch besagt, „(1) Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer in diesen Situationen eine Person behindert, die einem Dritten Hilfe leistet oder leisten will.“
Doch sollte es nicht eigentlich selbstverständlich sein einem Menschen in äußerster Not zu helfen? Braucht dies wirklich ein Gesetz um Menschen daran zu erinnern, dass jeder Leben retten kann? Das ARD hat in einem Versuch einen Autounfall mit einem Opfer rekonstruiert und nach 10 versuchen fuhren im Schnitt sieben Autos an dem Opfer vorbei und unternahmen nichts aber warum genau?

Manche Menschen haben schlichtweg Angst bei einem Menschen mit Herzstillstand erste Hilfe zu leisten, da sie Angst haben etwas bei ihm zu verletzen. Jedoch ist diese Art von Berührungsangst langlebiger als man denkt. Wenn man selbst im entscheidenden Moment nichts tut und im Endeffekt vom Rettungsdienst gesagt bekommt, dass hier gerade ein Mensch gestorben sei und man selbst die einzige Person ist, die es versuchen hätte können zu verhindern. Dann berührt einen die eigene Handlungsunfähigkeit ein Leben lang.

Wenn man sich nun vorstellt, dass unsere liebsten und man selbst jeglichen gefahren der Welt ausgesetzt ist, dann wäre es eine große Freude zu wissen, dass man in einer Gesellschaft lebt, die hilfsbereit ist und gerne Leben rettet. Deshalb ist es eine Sache der Nächstenliebe, einer Frau die zum Beispiel mit Herzstillstand beim einkaufen umgefallen ist zu helfen. Denn uns muss immer bewusst sein, dass diese Person auch unsere eigene Mutter sein könnte.

Jetzt stellt sich die Frage, wie man das verhalten von den vorbeifahrenden Menschen im ARD Test bewerten sollte. Natürlich ist es eine ungewöhnliche Situation, jedoch sollte jedem Menschen klar sein, dass er sogar mit einfachen Dingen, wie den Notruf zu wählen etwas erreicht hat. Am besten wäre jedoch aktiv zu helfen und anzuhalten.

Der §323c Ist zwar nicht die Lösung der unterlassenen Hilfeleistung, jedoch ist er eine notwendige Strafe, denn jeder Mensch hat das Recht zu leben und jeder Mensch hat ein recht auf Hilfe. Deshalb sollte sich jeder in besonderen Notsituationen angesprochen fühlen und leben retten. Denn nur derjenige der nichts unternimmt und wegschaut hat etwas falsch gemacht. In mir persönlich hat das Thema erste Hilfe in der Freiwilligen Feuerwehr immer sehr viel Interesse geweckt, da ich es selbstverständlich finde in Notsituationen gut vorbereitet zu sein um zu Helfen. Habt ihr schon einmal erste Hilfe geleistet und einem Menschen das Leben gerettet? Könnt ihr die Ängste im Bezug auf unterlassene Hilfeleistung in gewissermaßen nachvollziehen? Ich freu mich auf eure Kommentare zu diesem Thema.

Quellen: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__323c.html 09.07.2020 https://youtu.be/gB2vu88rum8 09.07.2020

7 Kommentare

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Hallo Rumpsteakstielchen😊,
Ich kann dir in deiner Meinung, dass es selbstverständlich sein sollte Menschen zu helfen vollkommen zustimmen. Ich persönlich kam zwar noch nie in eine Situation in der ich hätte Leben retten können, jedoch hoffe ich dass ich nicht wie viele andere wegschauen würde, sondern meinen Werten treu bleiben würde und helfen würde. In gewissen Maßen kann ich die Angst verstehen die viele dazu bewegt nichts zu tun, aus Angst etwas falsch zu machen, hierbei stehe ich jedoch eher hinter dem Motto ich habe alles getan was in meiner Macht lag. Ich persönlich könnte nämlich besser damit leben eine Person beispielsweise bei einer Herzdruckmassage eine Rippe gebrochen zu haben und ihr somit Schmerzen zugefügt zu haben dafür aber das Leben der Person gerettet zu haben, als damit aus Vorsicht nichts getan zu haben und die Person stirbt, auch wenn ich in diesem Fall keine direkte Verbindung zu seinem Tod oder seinen Schmerzen hätte. Darüber hinaus finde ich es allerdings wichtig, dass es Projekte wie Löwen retten Leben gibt um Menschen die aus Ängsten nicht helfen würden diese zu nehmen. Somit könnten auch Personen die nichts tun würden ohne die Sicherheit zu haben, dass sie auch das Richtige machen, diese Sicherheit auch bekommen. Auch finde ich es wichtig, dass mehr Leute so denken wie in deinem Beispiel, denn jede Person hat Familie. Dafür sollten meiner Meinung nach die Person in erste Hilfe Kursen oder ähnlichen Projekten auch mehr sensibilisiert werden, denn wer würde einfach neben dran stehen und nichts tun wenn es um seine eigene Familie geht. Deshalb finde ich es auch wichtig, dass es ein solcher Gesetzt wie den §323c StGB gibt. Damit man Menschen zeigen kann, dass sie etwas Falsches tun wenn sie einfach weg schauen und nichts tun.

Hallo Rumpsteakstielchen,
ich bin ganz deiner Meinung, wenn es darum geht Menschen in Not, soweit es für mich möglich ist, zu helfen. Dennoch sehen es nicht viele so. Die Menschen sind wahrscheinlich zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Sie haben Angst die Probleme anderer zu ihren Problemen zu machen. Es ist oft verbunden mit der Sensationslust, dass Personen Unfälle lieber filmen als den geschädigten Personen Erste Hilfe zu leisten. Die Urteile sind abschreckende Maßnahmen, damit den Menschen bewusstwird, dass sie helfen müssen. Viel muss man ja nicht machen. Vor allem wenn man nicht dafür bestraft wird, wenn man Fehler bei der Ersten Hilfe macht. Leider fühlen sich viele nicht mal dadurch besser, um zu helfen.
Natürlich kann ich mir nicht sicher sein wie ich in so einer Situation handeln werde, jedoch hoffe ich trotz der Angst im Stande zu sein anderen so weit wie möglich zu helfen.

Liebe Grüße
moonchild

Hallo Rumpsteakstielchen,
ich finde deinen Beitrag sehr gut, denn er verdeutlicht ein Problem, dass wir in unserer heutigen Gesellschaft noch nicht gelöst haben. Unterlassene Hilfeleistung findet, wie du schon erwähnt hast, oft deswegen statt, weil die Menschen einfach mit einer total neuen Situation konfrontiert werden und sich erst einmal in einem Schockzustand befinden. Dabei finde ich das eingeführte Gesetz äußerst sinnvoll, denn es gilt einerseits als Push-Faktor in solch einer Situation, aktiv etwas zu tun und zum Anderen festigt es unseren moralischen Grundsatz, dass jeder Mensch das Recht auf ein Leben hat. Nun muss man aber überlegen, warum die Menschen so überfordert sind, wenn sie in solch eine Situation kommen. Heutzutage muss zwar jeder einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen, jedoch erstreckt sich dieser meist über einen Tag und danach hat man nie wieder etwas davon gehört. Deswegen ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man solche Kurse regelmäßig besucht und diese nicht so teuer kosten. Gut umgesetzt ist es beispielsweise an unserer Schule: die Sani-AG dauert mehrere Wochen lang, in denen man das Gelernte noch einmal festigen und vertiefen kann. Auch hat man in der bekannten Schulgemeinschaft weniger Komplexe, verschiedene Erste-Hilfe-Methoden auszuprobieren. Des Weiteren ist der Kurs an der Schule kostenlos und sehr interessant durchgeführt, weshalb man da gerne hingeht und das Wissen noch besser abspeichern kann.
Also ist meiner Meinung nach der Fehler nicht in der Gesellschaft zu suchen, sondern in der Auslegung der Erste-Hilfe-Kurse, denn würde man diese optimieren, wäre ein Mensch in einer kritischen Situation vielleicht nicht so überfordert etwas zu tun.

Hallo Rumpsteakstielchen,
Ich finde das Thema „Erste-Hilfe-leisten“ sehr wichtig. In meinen Augen gibt es keine Entschuldigung fürs Wegsehen und Nichts-tun, weshalb ich Strafen wichtig und gerechtfertigt finde. Genau wie du finde ich es sehr schade, dass es überhaupt Strafen geben muss. Zu deiner Erklärung über Angst vor Herzdruckmassagen oder Ähnlichem würde ich sagen, dass zur Ersten-Hilfe noch ganz anderes gehört. Man sollte einen Notruf tätigen, den Verletzten, wenn möglich, nach seinem Befinden fragen und wenn man sich dann nicht traut, Hand an zulegen, sollte man wenigstens andere Leute um Hilfe bitten. Angst davor, etwas noch schlimmer zu machen ist in meinen Augen also keine Rechtfertigung fürs Nichts-tun. Jeder kann irgendwie helfen, selbst wenn er nur mit dem Verunglückten auf den Rettungswagen wartet.
Ich bin seit vielen Jahren beim DLRG und habe dort verschiedene Rettungs- und Erste-Hilfe-Ausbildungen gemacht. Wie ich mich im Ernstfall verhalten würde kann ich zwar nicht genau sagen, aber einfach weiterzugehen könnte ich sicher nicht mit mir selbst vereinbaren.
Eine Möglichkeit, die Gesellschaft besser auf solche Situationen vorzubereiten wäre eine Art Erste-Hilfe-Kurs-Pflicht. Die meisten Menschen machen nur einen oder eventuell auch gar keinen Kurs in ihrem Leben. Dass hier dann Unsicherheiten auftreten, finde ich nicht wirklich überraschend. Deshalb würde ich zum Beispiel ein regelmäßiges Training im Rahmen der Schule befürworten.

Hallo Rumpsteakstielchen,
Das ist ein sehr wichtiges Thema das du hier ansprichst den aufgrund von unterlassener Hilfeleistung sterben viel Menschen. Es sollte einem bewusst sein, welch Leid es zur Folge haben kann, wenn man in Notsituationen nicht reagiert.
Ein bisschen kann ich die Angst mancher jedoch auch nachvollziehen, da sie nichts falsch macheb wollen und es ihnen zu persönlich wird, wenn die Hilfeleistung beispielsweise nichts mehr gebracht hat. Aber alles ist besser als nichts tun. Ich denke jeder sollte es zumindest hinbekommen den Krankenwagen zu rufen und andere dazu aufzufordern zu helfen wenn man es sich selber nicht zutraut.

Hallo Rumpsteakstielchen,
ich bin selbst beim DRK und verstehe auch die Angst der Menschen nicht wenn sie an einer Unfallstelle vorbei fahren. Denn es ist nun mal ja auch so, dass die Menschen die in der Leitstelle arbeiten den Anrufern Anweisungen über das Telefon geben um diese zu unterstützen und ihnen eine gewisse Sicherheit bei der Erstversorgung zu bieten. ich selbst habe einem Familienmitglied durch meine erste Hilfe das Leben gerettet und weiß dadurch aus Erfahrung wie man sich in so einer Situation fühlt und auch etwas überfordert ist aber es funktioniert. Ich denke regelmäßige Ersthelfer Kurse in Gemeinden würden dieser Angst vieler entgegenkommen.
Liebe Grüße
Littleangel

Hallo Rumpsteakstielchen,
Du hast dir ein sehr interessantes Thema ausgesucht an ds ich auch schon oft denken musste.
Ich denke, dass wenn man irgendeinen Menschen ansprechen würde und ihn fragt ob er einem Menschen das Leben retten würde, sagen alle „ja, selbstverständlich“, doch wenn dann das unerwartete doch passiert stehen sie da und wissen nicht was zu tun ist. Ich bin der Meinung, dass wie du schon sagtest die Angst einer der Hauptgründe ist wieso viele Menschen zögern. Es ist das denken, dann wenn man nicht mal mehr anfängt kann man auch nichts falsch machen. Die Angst das falsche zu tun sowie das zu späte realisieren das der Schlimmstfall eingetreten ist. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass einem in so einem Fall viel zu viel durch den Kopf geht und man etwas länger braucht um es zu realisieren und darüber nachzudenken was man tun muss um ihm zu helfen. Dennoch ist es wichtig und eine Pflicht einem Hilfe Benötigenden zu helfen. Ich denke mit dabei immer: Was, wenn ich diese Person wäre die auf fremde Hilfe angewiesen wäre.

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