Seit Juli 2007 gibt es das „Bundesnichtrauchergesetzt“ welches anfänglich nur das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen des Bundes, wie etwa dem Nahverkehr verbot. Im Juli 2008 folgten Restaurants, Cafés und Bars durch das allgemeine Rauchverbot in Gaststätten und seit Mai 2016 sind Schockbilder auf Tabakwaren verpflichtend.
All diese Gesetze wurden zum Schutz von Nichtrauchern verabschiedet, wobei hinter ihnen allen natürlich auch die Hoffnung lag, die Zahl der Raucher zu verringern. Nun wirft sich jedoch die Frage auf, was sollte noch getan werden um dieses Ziel zu verfolgen? Für viele ist die Antwort in diesem Fall schon klar, es muss ein Rauchverbot an öffentlichen Orten geben! Andere sehen einem solchen Gesetz eher kritisch entgegen, da sie es als eine Einschränkung der Freiheit ansehen.
Das größte Argument für ein Rauchverbot an öffentlichen Orten liegt wohl für jeden klar auf der Hand, das passiv Rauchen. Egal wohin es geht, ob zur Bushaltestelle, zum Spielplatz oder sonst wohin überall sind Menschen mit Zigaretten in der Hand zu sehen. Wie wir alle jedoch wissen schadet der Rauch nicht nur den Rauchern selbst, sondern auch seinem Umfeld. Hierbei finde ich die Zahl des deutschen Krebsforschungzentrum sehr interessant, nach welcher etwa 3000 Menschen pro Jahr an den Folgen des passiven Rauchens sterben. Besonders sollte in Hinblick auf das passiv Rauchen meiner Ansicht nach aber auf Kinder geachtet werden, denn für sie kann passiv Rauchen gravierende Folgen haben, ihre Lunge ist nämlich bis zum 21. Lebensjahr noch nicht ausgereift und wird durch Rauch in ihrem Wachstum gehindert, was zur einem verkleinerten Lungenvolum auf Lebenszeit führen kann.
Hierzu sagen aber viele Menschen, dass es an der frischen Luft doch möglich ist dem Qualm zu entgehen. Dieser Aussage kann ich allerdings nur teilweise zustimmen. Denken wir nur an Bushaltestellen oder Biergärten, hier ist es mir oft nicht direkt möglich dem Rauch auszuweichen, da ich an dieser Stelle auf den Bus warten muss oder mein Tisch blöderweise direkt hinter dem eines rauchenden Pärchens ist. Allerdings muss meiner Meinung nach auch erwähnt werden, dass es in den meisten Situationen möglich ist dem Qualm zu entgehen oder auch, dass viele Raucher selbst von Kindern weggehen oder die Zigarette ausmachen, wenn sie nett darum gebeten werden, leider ist dies aber nicht immer der Fall.
Häufig argumentieren Rauchgegner auch damit, dass die Zahl der Raucher durch Rauchverbote sinkt jedoch find ich auch dieses Argument nur teilweise ausschlaggebend. Denke ich an mein Umfeld, so fallen mir schon einige Menschen ein die sagen, dass sie mit dem Rauchen aufgehört haben, weil es ihnen einfach zu blöd war immer nach Draußen zu gehen oder weil sie ihre Pause auf der Arbeit nur damit verbracht haben zum Raucherbereich zu gehen, eine zu rauchen und wieder zurück zu gehen. Werden jedoch Statistiken betrachtet so fällt auf, dass die Zahl der Raucher nach 2008 nicht in einem solchen Maße gesunken ist, wie es möglicherweise zu erwarten war. Allerdings finde ich auch kleine Schritte sind auf jeden Fall Schritte in die richtige Richtung.
Als letztes finde ich das Gegenargument welches ich bereits am Anfang erwähnt habe wichtig und zwar, dass sich die Raucher immer weiter eingeschränkt fühlen werden umso mehr Gesetze entstehen, hierbei darf meiner Meinung nämlich nicht vergessen werden, dass Rauchen eine Sucht ist, die nicht von heute auf morgen abgelegt werden kann und darüber hinaus es die Entscheidung eines jeden einzelnen ist ob ich nun rauche oder nicht. Weshalb ich es wichtig finde dies auch zu akzeptieren, jedoch müssen Nichtraucher geschützt werden, was wie zu sehen ist ein echter Balanceakt sein kann.
Ich persönlich bin durch die oben genannten Argumente eher gegen ein Rauchverbot an öffentlichen Orten, da ich doch etwas an der Wirksamkeit eines solch großen Schrittes zweifle. Außerdem finde ich ein allgemeines Rauchverbot an allen öffentlichen Orten etwas zu streng und radikal, da es wie oben bereits genannt auch genug Raucher gibt, die auf ihre Mitmenschen achten und hören und diese meiner Meinung nach nicht so „diskriminiert“ werden sollten. Darüber hinaus fände ich es schwer ein solches Gesetz zu kontrollieren, ich mein soll jedes Mal die Polizei anrollen, wenn jemand bei einem Spaziergang im Park eine raucht? Andererseits bin ich jedoch für mehr Einschränkungen. Ich fände es wichtig, dass Rauchen an Orten wie Bushaltestellen, Biergärten und Spielplätzen verboten wird, damit andere geschützt werden. Ich persönlich wäre deshalb eher für die Einrichtung von mehr Raucherplätzen, somit wären die Raucher zwar trotzdem eingeschränkt jedoch aber weiterhin toleriert.
Was sagt ihr dazu?
Seid ihr für oder gegen ein allgemeines Rauchverbot an öffentlichen Orten?
Quellen:
https://www.test.de/Rauchen-Regeln-zum-Schutz-von-Nichtrauchern-5207729-0/
4 Kommentare
Kommentieren →Hey GossipGirl,
Du hast deinen Standpunkt sehr gut vertreten. Ich finde, dass es eine Erweiterung beim Rauchverbot geben sollte. Da die Raucher jedoch an einer Sucht leiden, finde ich, dass man diese Verbote dezent halten soll und nach und nach bringen sollte, damit die Raucher sich das auch abgewöhnen können und sich an die neuen Regeln gewöhnen können. Es muss ja nicht immer Kontrolliert werden aber wenn es Gesetzte gibt die das Rauchen an Biergarten oder sonstigen Orten verbietet dann reicht das fürs erste völlig aus, denn die meisten Raucher sind verständnisvoll und halten sich dann daran.
Hallo GossipGirl,
Ich stimme dir in allen Punkten zu, denn ich finde auch dass ein komplettes Rauchverbot an öffentlichen Plätzen über Längere Zeit gesehen wahrscheinlich nur zu noch mehr Problemen führen würde. Ebenfalls finde ich deine Idee mit der Erweiterung von mehr Raucherzonen sehr gut, denn so kann man dass Passivrauchen auch etwas verhindern und vor allem die Kinder Schützen.
Du hast vollkommen Recht rauchen ist eine Sucht, welche nicht leicht abzulegen ist, und ich denke dass deine Ideen vielleicht sogar effektiver wären als manche Ideen der Regierung.
liebe Grüße
Littleangel
Hey GossipGirl,
Ich finde dein Thema sehr spannend, da es uns alle betrifft. Wie du gesagt hast, sind beim Rauchen nicht nur die Raucher selbst, sondern auch alle Menschen im Umfeld betroffen und deswegen gilt es, eine gemeinsame Lösung zu finden. Bei uns wird dies in Form von einzelnen Rauchverboten bewerkstelligt, was ich aber auch ganz interessant finde, ist, dass zum Beispiel in Australien die Tabaksteuer so hoch angesetzt wird, dass sich viele Leute Zigaretten auf Dauer nicht mehr leisten können. Diese Idee funktioniert auch teilweise, denn manche Personen, die nicht so eine starke Sucht haben, setzen das Rauchen auch wirklich ab. Jedoch finde ich es auch fraglich, das Rauchen somit nur für die wohlhabendere Bevölkerungsschicht möglich zu machen, denn dann vergrößert sich zum Einen die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr, und zum Anderen werden Zigaretten dann zu einem Luxusgut, dass für die Bevölkerung umso begehrenswerter ist. Auch könnte dies mehr Menschen zum Rauchen bringen, damit man allen seinen Status zeigen kann. Deswegen finde ich den Ansatz, den Deutschland schon gemacht hat, besser als das Erhöhen der Tabaksteuer, denn durch die langsam kommenden Einschränkungen kann man sich an alles erst einmal gewöhnen und wird nicht sofort radikal eingeschränkt. Jedoch sollte man Rauchern meiner Meinung nach trotzdem, wie du vorgeschlagen hast, Plätze zum Rauchen geben und sie nicht völlig einschränken, denn diese sind sich den Risiken bewusst, denen sie sich aussetzen, und durch eigens eingerichtete Raucherplätze hätte man das Passivrauchen minimieren können.
Viele Grüße,
Asparragus
Hallo GossipGirl,
Ich finde du hast dir ein spannendes Thema herausgesucht und deine Meinung klar und gut formuliert, sodass ich dich gut nachvollziehn kann. Jedoch komme ich zu einem anderen Ergebnis. Meiner Meinung nach ist die Überlegung über ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit für sinnvoll. Es ist wahr, dass man mit so einem Verbot Raucher noch stärker einschränken würde, jedoch ist rauchen kein Grundrecht, das Recht auf körperliche Unversehrheit dagegen schon. Du hast die Zahlen der krebserkrankten Passivraucher genannt. Selbst wenn wir einen Schritt kleiner denken zum Beispiel Astma-Patienten. Für Astma-Patienten kann dieser Rauch innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohlich werden oder bei kleinen Kindern kann es zu Folgen kommen, die sie ein Leben lang beeinträchtigt. Natürlich kann man dem Rauch theoretisch ausweichen, aber in manchen Fällen eben auch nicht, wie du bereits sagtest. Ich finde es unverhältnismäßig, dass aufgrund eines Rauchers gleich mehrere Personen passiv dadurch geschädigt werden und mehr oder weniger nichts dagegen tun können. Raucht man in seinem privaten Bereich, ist das Rauchen auch eine private Angelegenheit, sobald es aber andere Personen betrifft, aber nicht mehr, da geht es dann nich nur um die eigene Verantwortung.