In Deutschland hat jeder Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung, unabhängig von seinen finanziellen Mitteln. Weltweit sieht das jedoch ganz anders aus. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2017, hat rund die Hälfte der Weltbevölkerung keine Möglichkeit an eine medizinische Behandlung und Medikamente zu gelangen.

Doch was gehört eigentlich zu einer guten medizinischen Versorgung?

In Deutschland zum Beispiel ist es selbstverständlich, dass jeder, egal ob er versichert ist oder nicht, eine medizinische Grundversorgung erhält. Zur Grundversorgung gehört in Deutschland außer der Früherkennung, der Schutzimpfung, eine zahnärztliche Behandlung, Versorgung durch Haus- und Fachärzte, häusliche Krankenpflege, psychologische Betreuung, Vorsorge und Rehabilitation auch der Anspruch auf Krankengeld bei Arbeitsunfähigkeit. All diese Leistungen werden hierzulande ganz selbstverständlich von den Krankenversicherungen oder vom Staat bezahlt.

Ganz anders sieht es in den sogenannten Dritte Welt Ländern aus. Dort ist eine Krankenversicherung meistens an einen Arbeitsvertrag gebunden, aber nur sehr wenige Menschen bekommen überhaupt erst einen Arbeitsvertrag. Die meisten arbeiten, wenn überhaupt, als Tagelöhner und somit ohne eine medizinische Absicherung. Eigentlich ist dies paradox, wenn man bedenkt, dass die meisten Produktionsstädte für Arzneimittel in Indien und China ihren Sitz haben.

Woran liegt es dann, dass genau diese Länder so schlecht mit Medikamenten versorgt werden, wenn diese doch günstig im eigenen Land produziert werden?

Hier spielt das Geld eine große Rolle, denn durch Patentrechte auf die Entwicklung steigt der Preis für das Medikament. Hinzu kommen dann noch Löhne, Steuern und sonstige Abgaben, wodurch der Preis weiter in die Höhe getrieben wird. Ein Impfstoff kostet dann zum Beispiel 30 Dollar pro Impfung, für die reichen Industrieländer, zum Beispiel die USA, ist das ein Schnäppchen. Für Länder wie Indien hingegen ist dieser Preis Aufgrund eines größeren Bedarfs und eines geringeren Einkommens unerschwinglich.

Aktuellstes Beispiel für eine ungerechte Verteilung eines Medikaments kann man momentan bei der Ausgabe des Corona Impfstoffs beobachten. Auch hier werden ganz klar zahlungsstarke Staaten bevorzugt. Da abzusehen ist, dass noch auf längere Zeit hin nicht genügend Impfstoff für alle produziert werden kann, entsteht gerade ein regelrechter Preiskampf um vorhandene Bestände. Und schon wieder bestimmt das Geld darüber wer medizinisch gut versorgt wird! So hat Kanada sich zum Beispiel mehr als vier Impfdosen pro Einwohner gesichert, im Vergleich dazu hat Indonesien weniger als eine Dosis auf zwei Einwohner zur Verfügung.

Wer bei Betrachtung dieser Fakten noch behaupten kann, dass Geld bei der Verteilung von Medikamenten keine Rolle spielt, ignoriert offensichtliche Tatsachen.

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen hier in Deutschland unsere sehr gute medizinische Versorgung dennoch nicht zu schätzen wissen.

Schreibt gerne Eure Meinung zu dem Thema in die Kommentare.

Quellen:

https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/corona-aktuelle-forschung-mittwoch-sechzehnter-dezember-100.html aufgerufen am 03.01.2021

https://www.welt-sichten.org/search/site/Verteilung%20des%20Corona%20Impsstoffs aufgerufen am 03.01.2021