Macht es Sinn nach dem Sinn des Lebens zu suchen?

Immer wieder lese ich von Leuten ,die darüber nachdenken was der Sinn des Lebens ist oder die sich auf die „Suche“ nach dem Sinn des Lebens begeben. Doch je öfter man nach dem Sinn sucht, so verzweifelt versucht seinem leben eine tiefere Bedeutung aufzuzwängen, desto häufiger müsste man sich eigentlich fragen, ob es überhaupt einen Sinn des Lebens geben muss. Macht es also Sinn nach dem Sinn des lebens zu suchen?

Ich weiß das ist jetzt etwas abwegig aber dennoch hoffe ich, dass du dich als Leser*in jetzt wenn auch nur kurz mal Zeit dafür nimmst, darüber nachzudenken, über den Sinn eines Sinnes.

Du fragst dich jetzt wahrscheinlich, wie sich die existens eines Lebenssinn bewerten lässt. Nun ich würde zunächst davon ausgehen, dass die Betrachtung der größten Gemeinsamkeiten, des Gesamten, des Raumes und der Zeit einem dabei helfen könnte. Somit kann man sich nur mit ein wenig Weitsicht von seinen zutiefst verankerten Beweggründen seines Daseins lösen und auch wenn nur für einen kurzen Moment die Zeit nehmen die Schönheit des ganzen, des Universums zu betrachten.

Stell dir jetzt also vor wir schweben jetzt weit weg von unserem Sonnensystem, von unserer Galaxie in der bunten leere des Weltalls. Vor uns funkelt lila schimmernd die Milchstraße. Unsere Galaxie, unser Heimatort ist so riesig, und so vielfältig und doch haben wir erst wenig entdeckt und ahnen vermutlich noch garnicht, was es alles noch zu entdecken gibt. Du fragts dich jetzt wahrscheinlich was ich gerade geraucht habe. Versteh ich. Und nein ich bin jetzt auch nicht auf einem miesen Tripp hin zur Astrologie. Die Milchstraße sehe ich hier allein schon als eine gute, bereits existierende Metapher um die Frage nach der sinnhaftigkeit eines Sinnes des Lebens zu klären. Denn allein in der Milchstraße vermutet man allein auf Grund von mathematischer Annahmen, dass selbst wenn das Entstehen von Leben extrem unahrscheinlich ist in der Milchstraße bis zu 36 Zivilisationen geben muss.

Aber bevor man das große und ganze betrachtet, muss man klären, ob es einen Sinn für das Leben eines Einzelnen gibt.

Da Leben an sich immer gleichwertig ist, es also nie ein wetvolleres oder weniger wichtiges Leben geben kann, kann allein schon hier der Sinn eines Lebens sofern er existiert nicht auf das Individuum bezogen werden, da es das Universum nicht wirklich intersessiert, ob jemand stirbt oder lebt. Somit ist alles auf der selben Ebene, alles auf Augenhöhe. Es kann also schon keinen Sinn des Lebens im Sinn des Einzelnen geben.

Aber wie sieht es hierbei mit dem Sinn für die Gemeinschaft, für die Menschheit aus. Ist der Sinn des Lebens vielleicht das leben der Menschheit selbst, um ein ewiges Fortbestehen einer Gemeinschaft zu erschaffen. So schön dieser Gedanke auch klingen mag, zweifle ich stark an einem tieferen Sinn hinter der Menschheit, da jene gerade fleißig damit beschäftigt ist sich selbst auszurotten und kein Wunder absehbar ist, welches die Menschheit davon abhält sich auszulöschen.

Somit kann ein Sinn des Lebens weder im Leben des Einzelnen sowohl als auch im Leben der Allgemeinheit gefunden werden. Aber das wäre nur eine Betrachtungsebene. Man könnte den Sinn des Lebens nämlich auch so verstehen, dass am ende nur die Taten des einzelnen zählen.

Um diesen Denkansatz aus meiner Sichtweise zu beleuchten würde ich hier wieder auf meine Universum-Metapher zurückgreifen. Denn alles was wir tun ist dieser rieseigen unendlichkeit egal. Somit ist alles was man im Leben je getan hat schlicht egal. Außer dem Leben auf der Erde wird es nämlich am ende niemanden intersessieren, ob die Menschheit den Planeten, auf dem sie festsitzt kaputt gemacht ha, denn das Universum existiert winfach weiter.

So frustrierend die obigen Schlusfolgerungen auch sein mögen, umso deutlicher wird es, dass es kaum einen Lebenssinn gibt, der über gesellschaftliches, zwischenmenschliches Beisamensein hinaus geht, was wohl jeder von uns als ein fundamentales Bedürfnis empfindet. Deswegen Frage ich mich fast schon verärgert: Muss es denn einen Sinn des lebens geben?, Kann man das leben nicht einfach hinnehmen so wie es ist? Ich persönlich finde nämlich, dass das leben allein schon so ein aufregendes etwas ist, das sich kaum begreifen lässt. Das leben muss nämlich nicht Sinn machen, da es das Universum in keinster weise juckt wo, wie, wann und wie lang wir leben. Und meiner Meinung nach ist das in Ordnung. Man sollte somit lieber seine Zeit nutzen um für sich und alle anderen das schönste und beste Leben zu ermöglichen, welches möglichst lange und friedvoll ist und keine Zeit auf die frage nach einem Sinn verschwenden, den es womöglich nicht einmal gibt.

2 Kommentare

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Dieser Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht: Was wäre, wenn es einen objektiven Zweck gäbe? Würden die Menschen diesem Zweck dienen oder wären sie unabhängig von ihrem eigenen Willen Sklaven dieses Zwecks?

Ob dieser objektive Zweck nun existiert oder nicht… ich würde ihm wahrscheinlich nicht zustimmen. Ich ziehe ein Universum vor, in dem es so etwas nicht gibt, denn das bedeutet, dass ich entscheiden kann, was für mich wichtig ist.
Auch wenn es keinen ultimativen oder „göttlichen“ Zweck für das menschliche Leben gibt, so gibt es doch lokalisierte Zwecke und Bedeutungen. Beispiele dafür sind Freunde, Familie, Liebe, Karriere und andere selbst gesetzte persönliche Ziele.

Die Sache ist die, dass wir zwar über einen festen ultimativen Zweck nachdenken können, diese Überlegungen aber ins Leere laufen. Wir sind ortsgebundene Wesen, und diese ultimativen Ziele sind nicht die Art von Dingen, die wir erfahren können. Wir sind keine Götter, warum sollten wir uns um die Ziele Gottes kümmern?
In Wahrheit ist der Zweck, nach dem wir uns sehnen, immer unser eigener. In einem gewissen Maß an Eitelkeit glauben wir gerne, dass er aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt – von einer Gottheit, einem großen Geist oder dem Universum selbst. Letztendlich denken wir uns aber nur aus, was der Zweck sein soll, der sich aus diesen Quellen ergibt. Es liegt immer an uns, uns unsere eigene Meinung zu bilden, ob wir es zugeben oder nicht.
Das Leben hat also einen Zweck – den Zweck, den jeder für sich selbst bestimmt.

Deine Meinung zu diesem Thema finde ich sehr spannend.
„Das leben muss nämlich nicht Sinn machen, da es das Universum in keinster weise juckt wo, wie, wann und wie lang wir leben.“ – Zitat
Deine Ansicht ist für mich insofern verständlich, wenn man davon ausgeht, dass man den Sinn des Lebens für das Universum sucht. Doch wir Menschen suchen in allem einen tieferen Sinn, eine Erklärung oder Rechtfertigung. Warum dann nicht in unserem Leben?
Egal in welchen Lebenssituationen sich der Mensch befindet, er wird immer versuchen, seinen Alltag, seine Handlungen und Beziehungen nach einem tieferen Sinn zu hinterfragen. Nicht für das Universum – sondern für sich selbst.
Wir versuchen unser Leben also so zu organisieren beziehungsweise zu optimieren, dass wir mit unserem Leben zufrieden sind. Das heißt jedoch nicht, dass wir immer glücklich sind, wenn wir den Sinn unseres Lebens suchen bzw. dem angeblichen Sinn nachgehen. Bei der Suche nach dem Lebenssinn wird man nicht sofort auf eine Antwort stoßen, denn der Sinn wird sich ständig verändern. Wenn man als Mensch dann den vermeintlichen Sinn des Lebens gefunden hat, so wird man schnell merken, dass es nicht DEN Sinn des Lebens gibt, denn wir können den Sinn andauernd verändern und zum besseren werden lassen.
Und wenn man nicht weiß, was der eigene Lebenssinn ist, so vertraut man darauf, dass es einen gibt – denn obwohl die Frage nach dem Lebenssinn das Leben zum positiven verändern kann, stimme ich dir zu: Man sollte das Leben leben und nicht all zu sehr in seinem Kopf nach dem besten Leben suchen, wenn es doch genau vor einem liegt.

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