Wie weit bekannt funktioniert die Wirtschaft nur mit der Nachfrage und dem Angebot. Da wir als Konsumenten bereits wissen, welche Auswirkungen die Nachfrage von unserer Seite hat, kann man dieses Prinzip anwenden um die Nachfrage nach besser produzierten Lebensmitteln oder auch Klamotten zu steigern, dies ist der Gedanke des Ethischen Einkaufes. Es wird ein wirtschaftlicher Druck aufgebaut, welcher den Konzernen zeigt, das die Konsumenten fair produzierte Dinge oder auch ökologisch produzierte Lebensmittel lieber kaufen als andere und somit soll dieses ethische einkaufen für eine bessere Alternative sorgen.

Dieses „Märchen des ethischen Einkaufes“ suggeriert, dass der Konsument, also wir persönlich, einen ganz konkreten Einfluss darauf hat, wie sich die Wirtschaft weiter entwickelt und das es in der Zukunft eventuell nur noch fair und ökologisch produzierte Ware zu kaufen gibt. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass Näherinnen oder Kaffeebauern in Entwicklungsländern immer von unserer Kaufentscheidung abhängig sind und man sich somit verpflichtet, sich immer für die besser produzierte Variante zu entscheiden, um den wirtschaftlichen Druck aufrecht zu erhalten.

Diesen Prinzipien wollen aber nicht alle Menschen folgen, denn es spielen bei der Kaufentscheidung oftmals andere Kriterien eine größere Rolle, als die Art der Produktion.

Warum sollten wir überhaupt diese Auswahl treffen müssen? Ich persönlich kenne niemanden, der sich eine Hose aus solchen Produktionen wünscht. Oder der es okay findet, Menschen für einen Hungerlohn arbeiten zu lassen, 14 Stunden an 6 Tagen die Woche. Die meisten Menschen kaufen keine schlecht produzierten Klamotten mit dem Grund, Menschen unter solchen Bedingungen arbeiten lassen zu wollen, sondern da ihnen wie bereits genannt, andere Kriterien wie zum Beispiel das Aussehen des Kleidungsstücks oder der Geschmack des Kaffees wichtiger sind. Deshalb sollte die Verantwortung darüber auch nicht dem Markt selbst und den Konsumenten überlassen werden, denn diese sind leicht zu manipulieren und dies wird natürlich von Großen Modeherstellern oder Lebensmittelkonzernen ausgenutzt. Welche Arbeitsbedingungen okay sind, ob und wie man Tiere hält, das sind politische Fragen, die nicht alleine den Konsumenten betreffen sollten.

Er ist außerdem keine Option für alle, sondern nur für diejenigen, die ihn sich leisten können. Man kann es falsch finden, unter welchen Bedingungen Fünf-Euro-T-Shirts hergestellt werden, sowie auch die meisten 50-Euro-T-Shirts, aber einfach nicht genug Budget für die faire Alternative haben.

Meiner Meinung nach ist das ethische Einkaufen nur eine Art sich als Käufer der Produkte besser zu fühlen, weil man genau diese Betriebe nicht unterstützt hat, aber es hat nicht viel Auswirkung auf die Betriebe selbst, denn man müsste solche Dinge nicht auf der Ebene der Konsumenten regulieren, sondern schon in der Politik mit zum Beispiel Mindeststandards für Importprodukte eingrenzen.