Elternlose Kinder: Ist Adoption das einzige Beste fürs Kind?

Formen der Adoption gibt es schon so lange wie es Familien und Kulturen gibt. So weit zurück wie bei den alten Griechen oder Ägyptern war es Gang und Gebe ein fremdes Kind aufzunehmen um die Weitergabe des Erbes oder politischer Titel im Falle von Schicksalsschlägen zu sichern. Für verwaiste Kinder durch die Aufnahme ihrer Verwandten gesorgt. Allerdings hatte die Blutsverwandtschaft als Wert mit der Zeit eine hohe Stellung eingenommen, was die Aufnahme „fremden Blutes“ nicht länger attraktiv machte und man oft auch nicht die Mittel hatte ein fremdes Kind „durchzubringen“.  Eine Kombination aus Industrialisierung und der zwei großen Kriege im 20. Jahrhundert ließ die Adoption in der Gesellschaft wieder aufblühen: Der allgemeine Wohlstand war gestiegen und unzählige Kinder waren elternlos. Auch uneheliche Kinder, sogenannte Bastarde, wurden meist in der Stille der Nacht vor Waisenhäusern abgelegt.

Und heute? Die Statistiken erreichen trotz überschwänglichem Reichtum und gesellschaftlichem Wohlwollen für Benachteiligte und Unschuldige ein historisches Tief.  Das liegt vor allem an allgemeiner Akzeptanz unehelicher Kinder und dem revolutionären Fortschritt bei der Verhütung sowie die enormen Fortschritte in der Medizin. Die Zahlen sind das eine, doch die Funktion und Motivation der Adoption ist heute etwas ganz anderes wie es einst war und zugleich noch immer genau dasselbe.  

Wie zu alten Zeiten wollen manche Menschen sichergehen, dass ihr hart erarbeitetes Vermögen oder ihre erblichen Titel an von ihnen ausgewählte und geschätzte Menschen geht.

Auch heute sorgen sich manche um ihr Altersauskommen und versuchen durch ihre Familiären Bande sich Sicherheit zu verschaffen.

Und was ist anders? Ganz anders ist, dass heute das Wohl des Kindes komplett im Fokus bei der Vermittlung von Adoptiveltern steht. Zumindest wenn wir vom Zentraleuropäischen Raum reden, was zugegebenermaßen nur ein kleiner Teil unserer Welt und acht Milliarden Menschen unserer Bevölkerung darstellt.

Man stellt sich die Frage: Ist Adoption immer die beste Lösung für das Wohl des Kindes? Ist es überhaupt immer die einzige Option?

Hier einmal drei Fallbeispiele:

Fall eins: Brad Pitt, welcher drei adoptierte Kinder hat, die dem Vernehmen nach eher öffentlich Wirksam aufgenommen wurden und nun unter dem Rosenkrieg der Eltern und andauernder Paparazzi leiden.

 Zuallererst ist es klar, dass es den adoptierten Kindern definitiv nicht an Finanziellen Mitteln fehlt, aber was ist mit dem Aspekt der führsorge und der Zuneigung? Man kann nicht abstreiten das Angelina Jolie enorm liebevoll mit ihren Kindern umgeht, aber wir sehen nur das was sie in der Öffentlichkeit zeigen. Wer weiß ob es den adoptierten Kindern nicht doch besser gegangen wäre, wenn sie nicht als Attraktion für die Öffentlichkeit genutzt wo sie das Image von zwei berühmten schauspielern verschönern sollen.

Fall zwei: Ein Freund von mir, welcher aus Afrika aus ärmlichen Verhältnissen herausgenommen wurde und heute bei einer achtköpfigen Familie lebt. Er ist finanziell gut versorgt, aber es mangelt an Aufmerksamkeit und kulturellem Wohlbefinden.

Auch wenn wir im einundzwanzigsten Jahrhundert leben, ist Diskriminierung immer noch ein großes Thema in unserer Gesellschaft was bedeutet das immer noch schwer ist sich gut integriert zu fühlen, wenn man ausländische Merkmale hat. Es stellt sich einem also wieder die frage wäre es ihm in seinem Heimatland besser gegangen als hier in einer komplett anderen Umgebung? Die Antwort ist ganz klar nein den auch wenn er hier vielleicht nicht immer die volle Aufmerksamkeit seiner Eltern genießt und es nicht immer so leicht ist, so geht es ihm hier doch um einiges besser.

Fall drei: Meine Großeltern. Sie hatten einige Fehl- und Totgeburten hinter sich und einen großen Kinderwunsch. Sie adoptierten meine Mutter, welche ein unerwartetes, uneheliches Kind war und anonym aufgegeben wurde. Später dann ihren Stiefbruder, der aus einer sozial sehr schwachen Familie kam und vom Jugendamt herausgenommen wurde.

Bei meiner Mum kann man nicht sagen ob es ihr in einer theoretisch anderen Konstellation besser gegangen wäre oder nicht, jedoch kann man mit Sicherheit sagen, dass ihr Stiefbruder es nicht hätte besser treffen können. Den auch wenn er in eine andere Familie gekommen wäre so wäre es immer noch besser als in einer sozial schwachen Familie aufwachsen zu müssen.

Für mich steht also fest, dass Adoptionen etwas sehr Gutes sind, auch wenn es immer negative Seiten gibt so überwiegen hier doch die positiven Aspekte. Denn Adoptiveltern werden so gut geprüft und das Umfeld, in dem das Kind kommt, auch. Ich frage mich, ob man das nicht auch manchmal bei Eltern tun müsste, die ihr eigenes Kind großziehen.

Quellen:

https://www.ethikinstitut.de/39-adoption/embed/#?secret=SKggwJCRSL#?secret=JkRqg1HlgV

https://familienportal.de/familienportal/lebenslagen/kinderwunsch-adoption/adoption

https://familienportal.de/familienportal/lebenslagen/kinderwunsch-adoption/adoption/welche-voraussetzungen-muss-ich-erfuellen-wenn-ich-ein-kind-im-inland-adoptieren-moechte–125928

https://www.ethikinstitut.de/39-adoption/
https://www.ethikinstitut.de/39-adoption/
https://www.ethikinstitut.de/39-adoption/

6 Kommentare

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Ich finde deinen Essay sehr gut verständlich. Das Thema ist sehr interessant und ich bin ebenfalls der Meinung, dass Adoption etwas sehr gutes ist.

Hallo Traeumen, ich finde dieses Thema sehr interessant und stimme dir auch zu, dass Adoption wichtig ist. Es ist sehr wichtig, vor allem für jüngere Kinder ohne Eltern ist es wichtig in einem Umfeld von Menschen aufzuwachsen, zu denen man eine starke elterliche Beziehung hat. Allgemein ist das Umfeld vor allem für Kinder beim aufwachsen wichtig, weil diese sie sehr stark ihr Leben prägt. Meiner Meinung nach sollte man auch sehr stark die adoptierenden Familien bewusst einschränken und sehr darauf achten in welchen stand diese in der Gesellschaft hat, sowohl finanziell, als auch sozial.

Hallo Traeumen,
ich stimme dir zu, dass Adoption eine gute Lösung ist, um einem Kind und gleichzeitig den Adoptiveltern den Wunsch nach einer Familie zu erfüllen.
Gut finde ich es jedoch nur, so lange dem Kind ein besseres Leben ermöglicht wird. Das heißt, wenn die Ziele der Eltern im Vordergrund stehen, wie bei deinem Fallbeispiel mit den zwei Schauspielern, dann muss das Wohl des Kindes umso genauer betrachtet werden.
Problematisch ist aber auch eine Adoption von bei Kindern aus armen Ländern, wenn es sich um eine Privatadoption handelt, die nur aufgrund viel Geld möglich ist. Teilweise laufen diese Auslandsadoptionen an den staatlich anerkannten Vermittlungsstellen vorbei. Damit handelt es sich um illegale Kinderbeschaffung, die sogenannte Kinderbeschaffungsindustrie. Ob da auch immer das Wohl der Kinder im Mittelpunkt steht?
Manche leibliche Eltern hoffen, wenn sie ihre Kinder zu Adoption freigeben, ihnen ein besseres Leben ermöglichen zu können. Kann Wohlstand und Reichtum wichtiger als Liebe und Zuneigung der leiblichen Eltern sein?
Auf der anderen Seite gibt es Adoptiveltern, die viel Liebe und Zuneigung zu vergeben hätten, aber kein Kind adoptieren dürfen wie gleichgeschlechtliche eingetragene Lebenspartner oder Eltern mit Behinderung.

-https://www.eltern.de/kinderwunsch/familienplanung/auslands-adoptionen.html
-https://www.t-online.de/gesundheit/schwangerschaft/id_19894362/auslandsadoption-wdr-doku-zeigt-das-kind-als-ware.html
-https://mbjs.brandenburg.de/media_fast/6288/zabb_adoption_eines_kindes_durch_gleichgeschlechtliche_paare.pdf
-https://beratung.de/recht/ratgeber/adoption-homosexuelle-wie-schwule-lesben-adoptieren-koennen_fnqvie
-https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20110610_OTS0186/adoptionsverbot-fuer-menschen-mit-behinderung-skandaloese-aussagen-beweisen-diskriminierung-bild

hey Traeumen,
ich finde dein Thema wirklich interessant. Ich persönlich finde Adoption auch etwas Gutes, da es Kinder gibt, denen eine neue Zukunft ermöglicht wird in einer neuen Familie. Ich möchte es mir gar nicht vorstellen, wie es wohl sein muss, in einem Waisenhaus aufzuwachsen, ohne zu wissen wer seine Eltern sind und keine Familie zu haben. Adoption ermöglicht diesen Kindern ein neues und vielleicht besseres Leben mit der Chance auf eine neue Familie.
Doch auch für Menschen, die aus irgendeinem Grund keine Kinder gebären können oder vielleicht auch nicht wollen, ist es eine gute Möglichkeit trotzdem Eltern zu werden. Ich selbst kann es mir ebenfalls vorstellen zu adoptieren, falls ich später aus gesundheitlichen Gründen keine eigenen Kinder kriegen kann.
Liebe Grüße,
Stitch 🙂

Ich stimme dir auch zu ich finde Adoption etwas tolles und würde es in der Zukunft aufjedenfall in Erwägung zeihen. Ich möchte jedoch hinzufügen, dass eine Adoption in den meisten Fällen nicht notwendig wäre, wenn die leiblichen Eltern direkt finanzielle Unterstützung erhalten würden. Ich denke, dass die meisten Mütter ihre Kinder weggeben, weil sie nicht in der Lage sind, eines finanziell zu unterstützen. Wenn es finanzielle Unterstützung gäbe, könnte die Familie zusammenbleiben und dies könnte auf lange Sicht emotional und mental besser für das Kind sein

Hallo Traeumen,
ich Stimme dir voll und ganz zu. Denn es gibt natürlich negative Aspekte und Beispiele. Jedoch geht es den meisten Kindern gut und sie bekommen ein sicheres Umfeld und Zuneigung. In einem Weißenhaus fehlt es oft an Zuneigung und auf das Kind wird oft nicht eingegangen. Somit ist eine Adoption das beste Mittel, um einem Kind Zuneigung und ein Zuhause zu geben. Auch für die Adoptiveltern ist eine Adoption oft die einzige Möglichkeit, ein Kind aufzuziehen und somit auch eine super Sache.

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