Unterrichtsprotokoll: 02.02.2023

Der Ethikunterricht ist am 02.02.2023 entfallen. Somit mussten wir drei Aufgaben auf Moodle zu der Philosophin Martha Nussbaum bearbeiten. Sie stellte den Fähigkeiten-Ansatz auf, um auf die Globale Gerechtigkeit und Internationale Entwicklungspolitik aufmerksam zu machen. Außerdem kämpft Sie für die Rechte der Frauen, Tiere und Menschen mit Behinderung.

Um an die nötigen Informationen zu gelangen, hat Frau Schütze uns ein Youtube Video zur Verfügung gestellt.  
Link: https://www.youtube.com/watch?v=RfFUBUFyNBM

1. Beschreibe das Menschenbild von Martha Nussbaum

Praktische Vernunft und die Verbundenheit mit anderen Menschen beeinflussen alle menschlichen Tätigkeiten -> entwickelt ihre Philosophie auf der Basis des aristotelischen Denkens

  • Erst die Vernunft macht jede Tätigkeit zu einer spezifisch menschlichen
  • Alles was Menschen tun, tun sie als soziale Wesen

Ziel des menschlichen Handelns ist die eudaimonia (das Führen eines glücklichen Lebens)

Kann nur durch die Verwirklichung der menschlichen Grundfähigkeiten erreicht werden

-> nur wenn alle Grundfähigkeiten erfüllt sind hat man ein glückliches Leben

Fähigkeiten Ansatz: Nussbaum erstellte eine Liste mit 10 Grundfähigkeiten, ohne die ein menschliches Leben nicht als glücklich bezeichnet werden kann à für alle Menschen gültig

10 Menschlichen Grundfähigkeiten:

1. Die Fähigkeit, ein volles Menschenleben bis zum Ende zu führen; nicht vorzeitig zu sterben oder zu sterben, bevor das Leben so reduziert ist, dass es nicht mehr lebenswert ist.
2. Die Fähigkeit, sich guter Gesundheit zu erfreuen; sich angemessen zu ernähren; eine angemessene Unterkunft zu haben; Möglichkeiten zu sexueller Befriedigung zu haben; sich von einem Ort zu einem anderen zu bewegen.
3. Die Fähigkeit, unnötigen Schmerz zu vermeiden und friedvolle Erlebnisse zu haben.
4. Die Fähigkeit die fünf Sinne zu benutzen, sich etwas vorzustellen, zu denken und zu urteilen.
5. Die Fähigkeit, Bindungen zu Dingen und Personen außerhalb unser selbst zu haben; diejenigen zu lieben, die uns lieben und für uns sorgen, und über ihre Abwesenheit traurig zu sein; allgemein gesagt: zu lieben, zu trauern, Sehnsucht und Dankbarkeit zu empfinden.
6. Die Fähigkeit, sich eine Vorstellung vom Guten zu machen und kritisch über die eigene Lebensplanung nachzudenken.
7. Die Fähigkeit für andere und bezogen auf andere zu leben, Verbundenheit mit anderen Menschen zu erkennen und zu zeigen, verschiedene Formen von familiären und sozialen Beziehungen einzugehen.
8. Die Fähigkeit, in Verbundenheit mit Tiere , Pflanzen und der ganzen Natur zu leben und pfleglich mit ihnen umzugehen.
9. Die Fähigkeit, zu lachen, zu spielen und Freude an erholsamen Tätigkeiten zu haben.
10. Die Fähigkeit, sein eigenes Leben und nicht das von jemand anderem zu leben, bzw. die Fähigkeit, sein eigenes Leben in seiner eigenen Umgebung und seinem eigenen Kontext zu leben.

2. Nenne das Ziel des Fähigkeiten-Ansatzes

  • Eine philosophische Grundlage für elementare Verfassungsprinzipien zu schaffen
  • Regierung aller Staaten dazu verpflichten, die Bürger zu bestimmten menschlichen Grundtätigkeiten zu befähigen, um somit ein Minimum an Menschenwürde zu gewährleisten
  • Maßstab um Lebensqualität in verschiedenen Ländern und Kulturen zu messen und auch zu vergleichen à sinnvoller als Pro-Kopf-Einkommen 

3. Fasse zusammen: was bedeutet „ein gutes Leben“ nach Martha Nussbaum. Wähle ein eigenes Beispiel

Beispiel von Henry aus München, 12 Jahre alt:

Leben:

+ Durchschnittliche Lebenserwartung von Männern in Deutschland bei 79 Jahren

Körperliche Gesundheit:

weißt eine Behinderung auf, denn er sitzt im Rollstuhl

+ lebt mit seiner Familie in einer barrierefreien Wohnung

+ durch guten Verdienst der Eltern ist Versorgung gesichert

Körperliche Integrität:

Eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit, welche Schmerz verursachen kann

Sinne, Vorstellungskraft, Denken:

+ besucht trotz seiner körperlichen Behinderung ein Gymnasium

+ lernt dort, seine Sinne richtig zu benutzen und zu fördern

Gefühle:

+ Familie unterstützt ihn -> Vertrauen wird gestärkt

Sehnsucht nach Freundschaften -> Bindung zu Außenstehenden

Praktische Vernunft:

  macht sich Sorgen um seine Zukunft (Familienplanung/ Selbstversorgung?)

Zugehörigkeit:

+ familiäre Beziehung

Ausgrenzung wegen körperlicher Behinderung durch das Umfeld

wenig soziale Kontakte außerhalb der Familie

Andere Spezies:

+ Haustier: Katze („Freund“ von Henry) -> Versorgung der Katze gut möglich                  

Spiel:

+ besucht in München ein Rollstuhlbasketballverein -> erholsamen Tätigkeit

Kontrolle über die eigene Umwelt:

+ kann in gewissem Rahmen sein Leben selbst bestimmen -> Grundrechte in Deutschland

  ist oft auf Hilfe anderer angewiesen, wie z.B. Eltern oder Ärzte

-> Henry hat viele Möglichkeiten in Deutschland sein Leben frei zu gestalten. Jedoch hat er nach dem Fähigkeiten-Ansatz von Martha Nussbaum kein glückliches Leben.

https://04103846.moodle.belwue.de/moodle/pluginfile.php/30904/mod_resource/content/0/Ethik%20K1%20Nussbaum.pdf

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