„Jeder ist ein Genie! Doch wenn du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“
Dieses Zitat, das Albert Einstein zugeschrieben wird, sagt aus, dass jeder Mensch Stärken und Schwächen hat und man ihn nicht nach den Schwächen beurteilen, sondern sich auf seine Stärken konzentrieren sollte.
Das Zitat wird häufig in Verbindung mit dem deutschen Schulsystem verwendet, da dieses von den Schülern verlangt in allen Fächern gut zu sein, ihnen dabei keine Möglichkeit lässt sich auf ihre Talente zu konzentrieren oder diese überhaupt zu entdecken und eine Wahl zwischen den Fächern erst am Ende der Schullaufbahn, und dann nur relativ grob, zulässt.
Aus diesen Gründen wird das System häufig kritisiert und viele wünschen sich eine Reformation um den Unterricht effektiver und nützlicher zu gestalten damit die Schüler besser auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet werden. Größtenteils bestehen noch Strukturen die bereits im deutschen Kaiserreich oder während des zweiten Weltkriegs eingeführt und seither nicht viel verändert wurden. Erneuerungen und Anpassungen wurden natürlich vorgenommen, reichen allerdings nicht aus um wirklich etwas zu verändern und von diesen veralteten Konzepten wegzukommen.
Dennoch scheint sich die Regierung nicht für effektive Veränderungen begeistern zu können und unternimmt recht wenig die Schulen zu unterstützen.
Die negativen Auswirkungen dessen sind deutlich, Deutschland schneidet bei der PISA-Studie immer schlechter ab. Die genannten Gründe? Veraltete Konzepte, Mangel an Geld und Fachkräften, letzteres besonders wegen ebenfalls nicht zeitgemäßer Lehrerausbildung, und der Unattraktivität des Berufs der nicht entgegengewirkt wird. Ein weiterer Grund ist die mangelnde Digitalisierung z.B. wird sehr wenig über Technik oder das Internet unterrichtet, die Lehrer können mit den neueren Geräten oft nicht umgehen und diese sind häufig auch nicht vorhanden.
Die schlechte Leistung liegt also nicht an Schülern die nicht lernen wollen, Menschen allgemein haben einen starken Wissensdrang, allerdings nur für Themen die sie wirklich interessieren und für die sie ein Talent haben. Das Schulsystem verlangt allerdings Interesse für alle Fächer, alle Themen, und oft auch Talent wie z.B. in Sport, wo der Körperbau die Voraussetzungen beeinflusst, trotzdem aber alle gleich bewertet werden. Auch, genau wie bei Kunst, bekommen die Schüler keine richtige Anleitung wie etwas gemacht werden muss, genauso wenig wie genug Zeit zu üben. Üben in der Freizeit nimmt sehr viel mehr Zeit ein wie lernen für andere Fächer und die verschiedenen Sport- oder Zeichenarten haben recht wenig miteinander zu tun und bauen nicht aufeinander auf, wie z.B. Rechenwege.
Natürlich ist es wichtig in vielen Bereichen bestimmte Grundkenntnisse zu besitzen, diese werden aber oft schon in der Grundschule oder früheren Jahren der weiterführenden Schulen unterrichtet und es wäre nicht nötig bis zur Kursstufe zu warten um Fächer zu wählen, da die meisten schon früh merken in was sie gut sind und was sie interessiert.
Sich früher auf bestimmte Themen zu konzentrieren wäre definitiv besser, auch weil der meiste Stoff im späteren Leben nie gebraucht und ohnehin 90% des Gelernten wieder vergessen wird, auch da die meisten Schüler wissen, dass sie es nur für die Klausur brauchen, alles auf einmal lernen und sobald die Klausur geschrieben ist wieder vergessen. Deutlich wird dies da viele Menschen die nicht besonders gut in der Schule waren, später erfolgreicher sind als die guten Schüler, ein Großteil des gelernten Stoffs scheint also unnötig zu sein.
Lernen tut man natürlich trotzdem, denn gute Noten bedeuten bessere Chancen in der Arbeitswelt.
Was man weiß und was man schon wieder vergessen hat, wird nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie sehr man sich wirklich bemüht hat da das Notensystem sehr gut darin ist Menschen in Schubladen zu stecken und auf nichtssagende Zahlen zu reduzieren, aber nicht im Berücksichtigen wichtiger Faktoren und der eigentlichen Leistung.
Der Stress durch die hohen Erwartungen übt immensen Druck auf die Schüler aus und kann zu mentalen Problemen führen, die diese oft ihr ganzes Leben verfolgen.
Das viele Lernen und der Versuch die verlorene Freizeit wettzumachen resultiert in Schlafmangel, welcher durch das frühe Aufstehen und die dadurch hervorgerufene Störungen des natürlichen Schlafrhythmus zu Schäden im Gehirn und weiteren mentalen Problemen wie z.B. Depressionen führen kann.
Auch zu Schulzeiten wird mentale Gesundheit nicht gerade groß geschrieben, Mobbing ist weiterhin ein großes Problem, nicht nur von Seiten der Mitschüler sondern auch von unqualifizierten Lehrern.
Diskriminierung wie Rassismus, Sexismus oder Homo-/ Transphobie spielt dabei oft eine Rolle, auch weil es scheinbar an Aufklärung über solche Themen mangelt, welche oft nur kurz in z.B. Biologie angesprochen werden und dann nicht mehr thematisiert werden.
Zusammenfassend bleibt festzuhaltend, dass das deutsche Schulsystem viele Fehler hat die aus seiner Grundstruktur heraus resultieren. Um das System effektiver zu machen reichen keine oberflächlichen Veränderungen aus, ein neues System muss eingeführt werden. Dies sollte auf jeden Fall eine hohe Priorität einnehmen, denn das Schulsystem prägt die zukünftigen Generationen die später einmal die Verantwortung übernehmen werden und dafür bestens vorbereitet sein müssen.
7 Kommentare
Kommentieren →Hallo user23536,
ich finde es sehr gut, dass du dich mit der Problematik des deutschen Schulsystems befasst hast. Dein Text zeigt deutlich, dass das deutsche Schulsystem dringend einer grundlegenden überarbeitung bedarf, die bereits längst überfällig ist. Denn Oberflächliche Veränderungen sind, wie sich zeigt, bei weitem nicht ausreichend um die unzähligen Strukturellen Probleme, wie etwa die unfaire Beurteilung, unqualifizierte Lehrkräfte oder den großen psychischen Stress, in unserem Schulsystem zu beheben. Es bedarf viel mehr einer umfassenden Reform des deutschen Schulsystems um kommende Generationen umfassend auf die Herausforderungen, die in ihrem Leben auf sie zu kommen werden Vorzubereiten.
Hallo user23536,
ich stimme deiner Meinung zu, dass das Schulsystem veraltet ist und dringen erneuert werden sollte. Ich finde es nicht richtig sich nur auf die paar Sachen zu konzentrieren, welche in der Schule unterrichtet werden und einen meistens überhaupt nicht interessieren aber so viele andere Bereiche welche einen allerdings interessieren würden nicht einmal angesprochen werden. Ebenfalls fände ich es gut wenn man schon früher und auch spezifischer wählen könnte welche Fächer /Themen einen Interessieren und in welchen man sich gerne weiterbilden würde und nicht immer mehrere Stunden die Woche irgendwelche Fächer hat, welche einen überhaupt nicht interessieren und man auch nicht versteht was das gelernte einem in Zukunft bringen soll. Auch denke ich das man Sachen die einen Interessieren viel besser merken kann und so das lernen auch nicht umsonst ist. Klar gibt es auch einiges was alle können sollten und auch allen beigebracht werden sollte aber das ist wie du auch schon gesagt hast meist schon in der Grundschule und den unteren Klassen erledigt.
Mit deinem Blogeintrag sprichst du ein hochaktuelles Thema an. Auch ich teile die Meinung, dass einige Reformen vorgenommen werden müssen. Ich finde, dass die Schüler auch schon in den unteren Klassen vermehrt zwischen bestimmten Fächern wählen können sollten. Denn durch mehr Interesse an einem Fach steigt die Motivation etwas für dieses Fach zu lernen und im Unterricht mit zu arbeiten. Außerdem bin ich der Meinung, dass Fächer in denen man etwas über Steuern, Finanzen oder auch etwas praktisches lernt viel mehr unterrichtet werden sollten. Diese Fächer bereiten besser auf die Zukunft oder das Arbeitsleben vor als manch andere Fächer, die man fast seine ganze Schullaufbahn hat. Wie man in der Pisa Studie sieht, gibt es einen negativen Trend in Mathematik, Lesekompetenzen und Naturwissenschaften. Deshalb muss meiner Meinung nach mehr Wert auf die “ Basics“ gelegt werden, die man sein ganzes Leben lang benötigt.
Hallo user23536, ich finde deinen Blogeintrag sehr gut gelungen. Du hast das Themenfeld umfassend und verständlich erklärt und ich stimme dir zu. Unser heutiges Schulsystem verleitet uns das Lernen mit etwas schlechtem zu verbinden, denn der Zeitdruck und die uninteressanten Themen sind nur sehr schwer zu bewältigen. Außerdem, wird nicht darauf geachtet, dass manche Schüler vielleicht länger brauchen als andere, was diesen Schülern natürlich auch sehr viel Stress macht. Meiner Meinung nach ist eine Reform ganz dringend nötig.
Hallo user23536
Ich finde du hast dich sehr gut über das Schulsystem und seine aktuellen Probleme informiert. des weiteren stimme ich dir in einer Vielzahl deiner Argumenten zu, und finde ebenfalls, dass unser deutsches Schulsystem veraltet ist, und dringend überarbeitet werden muss. Denn es ist schon seit mehreren Jahrzehnten das gleiche. das einzige was sich verändert hat ist der Lehrplan aber vom System wie man den Kindern und jugendlichen etwas beibringt hat sich nie grundlegend verändert. Wie du bereits erwähnt hast sollte die schule besser auf das zukünftige Leben vorbereiten und individuelle Interessen besser abdecken. Ein punkt, dem ich widersprechen würde wäre, dass man die schule an den Schlafrhythmus anpassen soll, da die Kinder und Jugendlichen dann ihr blaues wunder erleben wenn sie in die Arbeitswelt einsteigen. Denn wie an diesem Punkt gezeigt ist nicht alles schlecht aber es besteht durchaus Verbesserungsbedarf. Du hast in deinem Text das Problem mit Homo-/Transphobie angesprochen. Hier trifft die Lehrer meiner Meinung nach eher weniger schuld, denn da hat man einmal Aus versehen das falsche Geschlecht verwendet und zack ist man Transphob. das ist aber allgemein ein schwieriges Thema, welches neu ist, und so ziemlich keiner mit Erfahrung hat. Ein weiterer Kritikpunk in meinen Augen wäre, dass mir die positiven Seiten Fehlen, da unser Schulsystem hier etwas schlechter dargestellt ist als es wirklich ist.
Hallo user23536,
der Beitrag ist sehr interessant und bringt die Probleme des deutschen Schulsystems sehr gut auf den Punkt. Ich stimme zu, dass viele Dinge falsch laufen, wie zu wenig eingeplante Zeit zum Beispiel in Kunstprojekten oder im Sportunterricht, in dem man in der ersten Stunde eine neue Sportart oder Disziplin kennenlernt, dann etwas Zeit zum Spielen gelassen wird und in der dritten oder vierten Stunde werden schon Noten gemacht. Ebenfalls fände ich es, wie du auch erwähnt hast, sinvoll wenn die Schule die Schüler mehr auf das zukünftige Leben vorbereitet (z.B. Steuern, Geld sinnvoll verwalten,…) und es weniger um Leistung geht und der Leistungsdruck eher rausgenommen wird. Jedoch muss man fairer weise sagen, dass nicht alles in unserem Schulsystem schlecht läuft, da es durchaus Sinn macht sich mal mit für einen selbst uninteressanteren Dingen zu beschäftigen und man auch mit Niederlagen, wie schlechte Noten, unzugehen lernt. Außerdem ist die Leistungserwartung in Deutschland nicht so hoch wie zum Beispiel in Japan. Trotzdem gibt es einige Dinge die im deutschen Schulsystem reformiert werden sollten.
Hallo user 23536,
ich verstehe deine Kritik am Schulsystem voll und ganz und stimme dir auch in allen Punkten zu.
Man sollte viel besser vorbereitet sein und es sollte meiner Meinung nach ein breiteres Fenster an Fächern geben zwischen denen man dann entscheidet, denn später im Berufsleben ist auch nicht jeder Job gleich und man brauch in jedem Fach die gleichen Kenntnisse. Außerdem sollte man auch besser auf das spätere Leben vorbereitet sein, weil ich hab dieses Jahr mein Abitur und weiß nicht wie man mit Steuern und Geld umgeht oder wie man eine Wohnung mietet usw.
Es sollte also auf jedem Fall reformiert werden, so dass man sich seinen Schulalltag für seine Zukunft besser anpassen kann.