Kurs: Ethik Grundkurs K2 Gymnasium Gerabronn
Awesende: 9 Schüler, 1 Lehrerin, 1 Referendar
Thema: Recht und Gerechtigkeit
Gliederung:
- Strafzwecktheorien
- Urteile und Strafe
- der Staat als Henker
1.) Strafzwecktheorien
Zu Beginn beendeten wir die Gruppenarbeit der letzten Stunde zu den Strafzwecktheorien und verglichen die erstellten Plakate. Wir stellten fest, dass hier in Deutschland eine Mischung aus allen angewendet wird, um die jeweils negativen Aspekte aufzuwiegen. Desweiteren machten wir uns Gedanken, welche Strafzwecktheorien auf das Fallbeispiel der letzten Woche zutreffen (Fallbeispiel: Ameneh Barahmi). Wir fanden sowohl relative bzw. generalpräventive („… damit so etwas nie wieder einem anderen Mädchen zustößt.“) als auch absolute („so ist das Gesetz der Vergeltung.“) Ansätze. Zu einem Täter-Opfer-Ausgleich kam es aber nicht, da zwischen ihnen keine Begegnung stattfand.
2.) Urteile und Strafe
Wir sahen uns ein Video zu verschieden Strafen im Laufe der Geschichte an und sollten uns überlegen, welche Bestrafungen als absolut und welche als relativ zu bezeichnen sind. Wir kamen zu folgendem Schluss (einige Strafen wurden bei beiden eingeteilt):
relativ:
- Pranger im Mittelalter (Abschreckung)
- Spiegelstrafe aus der Antike und dem Mittelalter (Abschreckung)
- Freiheitsstrafe/Gefängnis (Resozialisation)
- Kreuzigung in der römischen Antike (Abschreckung)
- Todesstrafe heute (generalpräventiv)
- Kahlscheren von Frauen nach dem 2. Weltkrieg (Abschreckung, Warnung)
- Guillotine/Enthauptung (generalpräventiv)
- Gefängis/Freiheitsstrafe (generalpräventiv, Warnung)
absolut:
- Codex Hamurapi aus dem 18. Jh. v. Chr. (gleiche Vergeltung)
- Spiegelstrafen aus der Antike und dem Mittelalter (gleiche Vergeltung)
- Zwölftafelgesetz (beschränkt das Strafmaß)
- Todesstrafe (Vergeltung der Schwere der Schuld)
- Kahlscheren von Frauen nach dem 2. Weltkrieg (Vergeltung)
- Guillotine/Enthauptung (Vergeltung)
- Gefängnis/Freiheitsstrafe (Vergeltung)
3.) Der Staat als Henker
Im letzten Teil der Doppelstunde sollten wir aus einem Zeitungsartikel („Der Staat als Henker“, ZEIT 2/07) Argumente für und gegen die Todesstrafe herausarbeiten und uns selbst welche überlegen. Der Artikel handelte vor allem von dem Fall Saddam Husseins. Im Folgenden teilten wir uns in zwei Gruppen (Pro und Contra Todesstrafe) und diskutierten im Plenum, ob und inwiefern die Todesstrafe sinnvoll ist. Die genannten Argumente lauteten wie folgt:
Pro Todesstrafe | Contra Todesstrafe |
– Vergeltung für schwere der Tat
– Bestimmung über anderes Menschenleben – Zurechnungsfähigkeit/Selbstkontrolle vorrausgesetzt – ausgleichende Gerechtigkeit – Abschreckung – Recht auf Leben verspielt – Schutz der Gesellschaft – Nachdenken bei Anhängern erzwingen – höhere Prävention/Keine Wiederholungstäter |
– Recht auf würdigen Prozess
– Staat stellt sich auf die selbe Stufe wie Täter – irreversibel – keine Resozialisation – keine Buße – Zweifel an Schuld/Bestrafung von Unschuldigen – Legitimierung von Gewalt durch den Staat (Teufelskreis) – Menschenwürde/Gleichheit – 2. Chance – längeres Leiden – Kostenfaktor Todesstrafe höher |
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