Der Konflikt mit dem eigenem Ego

Jeder kennt diesen Drang in sich, der einen immer besser machen will und weiter bringen will auch wenn das auf Kosten von anderen passiert. Wenn man eine Situation aber genauer reflektiert, erkennt man meistens welche Handlung die richtige ist. Wenn wir wichtige Entscheidungen treffen müssen, dürfen wir unserem Ego nicht zu viel Macht geben. Doch wieso gibt es dieses Ego dann überhaupt und ist es trotzdem wichtig es zu haben oder sollten wir uns davon so gut es geht distanzieren?

Von Geburt an werden wir von außen beeinflusst. Du wirst dazu gebracht eine Sprache zu lernen, zu laufen oder Fahrrad zu fahren. Von klein auf wird dir eingeredet du kannst dies und jenes, es gibt so vieles was du noch nicht hast und deshalb musst du dich ständig verbessern um deine Ziele zu erreichen und besser zu werden. Somit könnte man davon ausgehen, dass einem das Ego von der Gesellschaft aufgezwungen wird.

Ich persönlich glaube aber eher, dass man das Ego von vornerein in sich hat. Wenn man zwei kleine Kinder mit mehreren Spielsachen spielen lässt, dann kommt es oft zu der Situation, dass das eine Kind genau das haben will was der andere gerade hat. Das Ego will das man das Beste und Meiste hat und das, was der andere besitzt, will man dann auch haben einfach aus Prinzip. Und genau das ist das Ego. Als kleines Kind kann man noch nicht selbstkritisch und reflektiert denken und das ist das, was einem von der Gesellschaft beigebracht werden muss.

Das Ego selbst entsteht also nicht aus der Gesellschaft heraus, aber es passt sich an sie an. Die Gesellschaft ist darauf aufgebaut immer mehr zu erreichen, Ansehen, materiellen Besitz und noch viele andere Dinge sind für einen Gesellschaft heutzutage erstrebenswert. Das schnappt das eigene Ego auf und macht es zu deinem eigenen Verlangen, dabei verliert es aber nie die Verlangen, die es von vornerein hatte, wie Aufmerksamkeit, Lob, Mitleid oder Genuss.

Das Ego denkt nur an dich als Individuum, aber nie daran was für eine Gesellschaft die beste Entscheidung wäre. Deshalb darf man sich niemals nur von seinem Ego leiten lassen sondern muss abwägen was einem in einer Situation wichtiger ist: Das was für einen persönlich am besten ist, oder das, was der Gesellschaft dient.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die Corona-Einschränkungen: Halte ich mich daran um die Gesellschaft zu schützen oder halte ich mich nicht daran um Spaß zu haben, da bei mir der Krankheitsverlauf wahrscheinlich sowieso nur sehr schwach wäre.

Um eine solche Entscheidung zu treffen muss man immer ein Kompromiss zwischen egoistischem und gesellschaftlichem Denken finden. In manchen Situationen ist es aber sehr schwer abzuschätzen, was einem wichtiger ist, zudem hängt eine Entscheidung auch oft von anderen Faktoren ab. Ein älterer Mann würde beispielsweise sagen, dass es nachvollziehbar ist auf Partys zu verzichten, da es das Infektionsgeschehen verbessert und er selbst keine negativen Konsequenzen daraus ziehen muss. Einem 18-jährigen, der eigentlich jetzt die meisten und besten Partys seines Lebens feiern würde, fällt es schon deutlich schwerer das nachzuvollziehen, da er persönlich die Folgen ertragen muss obwohl es ihm selbst am wenigsten betrifft.

Man könnte sich jetzt natürlich fragen ob das Ego denn überhaupt wichtig ist und ob das Leben nicht viel gerechter und besser ohne das Ego wäre. Klar, durch gesellschaftlichen Egoismus kommt es zu wirtschaftlicher Ungleichheit auf der Welt und somit auch zu unterschiedlichen Lebensqualitäten. Der Egoismus innerhalb einer Gesellschaft ist also nicht gut, da so die westliche Welt sich immer weiter von dem Rest absetzt. Als Individuum ist das Ego aber wichtig, da es dafür sorgt, dass du dir Ziele setzt und dein Leben einen Sinn und Inhalt hat. Man sollte sich aber eben nicht nur darauf verlassen. Gäbe es kein Ego würde man nur für die Gesellschaft leben und alles dafür tun, dass es der Gesellschaft gut geht, doch hat man dann selbst überhaupt noch ein richtiges „Leben“?

Viele Leute fragen sich, ob das Ego das ist, was man eigentlich selbst wirklich will und ob man sich dann schlecht fühlen sollten, wenn man oft nur das will, was für einen selbst das Beste ist ohne Rücksicht auf andere. Doch das Ego ist nicht das was du willst. Das Ego ist ein Teil von dir so wie es aber auch ein Teil von dir ist die gesellschaftlichen Konsequenzen zu erkennen und abzuwägen.

Abschließend lässt sich sagen, dass es wichtig ist sein Ego selbst zu erkennen und es kritisch zu überdenken. Sich selbst Ziele zu setzen und das Beste für sich zu wollen ist aber grundsätzlich nicht falsch, man sollt nur darauf achten, wann etwas anderes vor dem eigenem Wohlergehen Vorrang hat.

Welche persönlichen Erfahrungen hattet ihr schon mit eurem Ego? Denkt ihr ein Leben ohne Egoismus wäre besser oder haltet ihr das eigene Ego auch für wichtig?

Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommentare😊

Quellen:

https://www.auszeit.bio/zu-sich-finden/du-selbst-sein/wie-unser-ego-unsere-persoenlichkeit-beeinflusst/

https://filizscarcella.com/ego-vs-selbstbewusstsein-wie-dein-ego-dein-leben-beeinflusst/

https://www.scinexx.de/businessnews/selbstbewusstsein-unser-fragiles-ego/

3 Kommentare

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Hallo Roastbeefschwabe,

Dein Beitrag über das Ego gibt einen guten Überblick über deinem Verständnis vom Ego. An sich hast du den Begriff Ego und wie dieser beeinflusst werden kann ganz gut dargestellt.

Ich finde in gewissem Maße ist das eigene Ego und das Ego der Gesellschaft wichtig, jedoch sollte dies nicht die Überhand haben. Das Ego sollte also im Gleichgewicht mit der Fürsorge für andere stehen (Goldene Mitte Aristoteles).
Ein Leben ohne Egoismus wäre für mich wie ein Leben mit „zu viel“ Egoismus. Meiner Meinung nach ist ein Leben mit einem gewissen Grundegoismus besser, da etwas Durchsetzungsvermögen im Leben für mich wichtig ist. Das eigene Ego ist für mich wichtig, da ohne das eigene Ego die Gefahr wächst von anderen ausgenutzt zu werden. Ich finde das eigene Ego dient der mentalen Selbstverteidigung und ist einigermaßen wichtig für das Formen eines Charakters.
Anschließend lässt sich sagen, dass das Ego wie Gift ist, nur in gewissen Mengen schädlich.

Hey roastbeefschwabe,
ich finde es sehr gut, dass du dich damit auseinandergesetzt hast, was unser eigenes Ego denn eigentlich ist. Ich persönlich finde, dass es einfach unmöglich ist, sich eine Welt ohne Egoismus vorzustellen, denn im Grunde genommen hat jede unserer Taten einen egoistischen Hintergrund. Sei es, dass ich diesen Egoismus offen zeige und nach meinem Willen handle, oder sei es, dass ich anderen Menschen helfe, um mich selbst besser zu fühlen oder hoffe, dass sie mich dadurch schätzen. Zudem finde ich, dass der Egoismus eines Jeden seinen Charakter ausmacht: Die einen befriedigen ihren Egoismus stärker, und die anderen weniger stark, was auch jeden Menschen auf seine eigene Weise besonders macht. Trotzdem sollte man neben dem Egoismus auch bestimmte moralischen Werte vor Augen haben, von denen man will, dass sie auch die Mitmenschen einhalten und dies mit dem Egoismus in eine gewisse Balance zu bringen. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen, dass auf lange Dauer nicht isoliert überleben kann, weshalb man das Grundbedürnis der Dazugehörigkeit auch befriedigen muss.
In unserer heutigen Zeit, in der Depressionen immer häufiger werden, merkt man, dass Menschen egoistisch ihr Leben leben und ihnen ihre Individualität wichtiger ist. Deswegen muss man an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, nämlich den gemeinsamen Werten, denn nur dadurch sind wir ein erfülltes Individuum.
Viele Grüße,
Asparragus

Hallo roastbeefschwabe,
Ich finde du hast sehr gut dargelegt welche negativen als auch positiven aspekte es gibt wenn es u das Ego geht nd gut erklart welche konkreten Folgen es haben kann.
Ich persönlich glaube auch dass eigene Ego gut ist, gerade um uns Weiter zu bilden und zu verbessern, wie du auch geschrieben hast denke ich ebenfalls dass es gleichzeitig wichtig ist sich seines Ego bewusst zu sein denn andernfalls kann es auch negative Auswirkungen in od auf die Gesellschaft haben. Letztendlich bin ich der Meinung dass das Ego vermutlich nur etwas gutes ist wenn man sich dessen beswusst ist und damit auch umgehen kann.

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