Protokoll vom 06.03.17

Gymnasium Gerabronn, Ethikkurs 2015-2017

Stundenprotokoll vom 06.03.2017, Doppelstunde ( 7:45 -9:20)

Referentin: Sü

Anwesende: 17 Schüler

Verfasser des Protokolls:  emva98

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Gliederung

  1. GFS – Frauenbeschneidung
  2. Ethik in den Weltreligionen

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GFS – Frauenbeschneidung

Gliederung

  1. Wüstenblume – Waris Dirie
  2. Ursprung
  3. Frauenbeschneidung weltweit
  4. Durchführung
  5. Arten der Frauenbeschneidung
  6. Gründe
  7. Folgen
  8. Bekämpfung
  9. Quellen

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1.Wüstenblume – Waris Dirie und Cathleen Miller (nach wahrer Begebenheit)

Das Nomadenmädchen Waris Dirie wurde 1965 in Somalia geboren. Als Waris fünf war, ließ die Mutter sie beschneiden. Neun Jahre später floh sie vor einer Zwangsheirat zu Verwandten nach Mogadischu. Als einer ihrer Onkel somalischer Botschafter in London wurde, überredete Waris ihn, sie als Hausmädchen mitzunehmen. Nach vier Jahren kehrte der Onkel mit seiner Familie nach Somalia zurück, aber Waris Dirie blieb in London und machte als Model Karriere.

1997 beschloss Waris Dirie, ihre genitale Verstümmelung nicht länger zu verheimlichen, sondern ihre Bekanntheit zu nutzen, um die Beschneidung von Mädchen zu bekämpfen.

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2. Ursprung

  • keine genauen Beweise
  • bereits in der Antike durchgeführt
  • in manchen Kulturen ein Oberschichtsmerkmal oder ein Zeichen für Versklavung und Unterwerfung
  • wahrscheinlicher Ursprung = Ägypten (Verbreitung vermutlich bis zu den arabischen Stämmen)

Jede Person hat eine weibliche und männliche  „ Seele“ :

– weibliche Seele bei Männern = Vorhaut

– männliche Seele bei Frauen = Klitoris

Um in die Gesellschaft aufgenommen zu werden muss jede Person sich von seiner männlichen bzw. weiblichen Seele entledigen (= Entfernung der Vorhaut bzw. der Klitoris)

Islam

  •  keine Stelle im Koran, die die Frauenbeschneidung vorschreibt
  • Frauenbeschneidung = kulturübergreifendes Ritual

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3. Frauenbeschneidung weltweit

Täglich sind es 6000 Mädchen, im Jahr ca. 2 Millionen.

Die weibliche Genitalverstümmelung findet bis heute in einigen Ländern, vor allem in Zentralafrika, immer noch statt.

 

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4. Durchführung

  • 4-8 Jahre alte Mädchen
  • oft wird ein „Fest“ versprochen, bei der sie zu einer Frau werden
  • Beschneiderinnen = Hebammen, alte Frauen, Zigeunerinnen
  • ohne Betäubung
  • Werkzeuge (nicht steril) : Messer, Glasscherben, Dosendeckel, Rasierklingen und Dornen zum Zunähen der Wunde

 

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5. Arten

Typ I = Klitorisdektomie

Typ II = Exzision

  • Introzision (Erweiterung der Exzision) = zusätzliche Ausschabung von Haut und Gewebe aus der Vagina

Typ III = Pharaonische Beschneidung / Infibulation

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6. Gründe

  • normale Vagina = hässlich und unrein
  • Beweis für die Jungfräulichkeit
  • Frauen sollen kein sexuelles Verlangen haben – Befriedigung wird eingeschränkt, da sie sonst als „schlecht“ gelten
  • beschnittene Frau = vollwertige Frau
  • unbeschnittene Frau = heiratsunfähig

Schon im alten Ägypten konnten Mädchen nicht heiraten, Eigentum erben oder eine Moschee betreten, wenn sie nicht beschnitten waren.

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7. Folgen

Während der Beschneidung:

  • starke Schmerzen, da ohne Betäubung
  • Verletzung der Harnröhre -> Harnwegsinfektionen
  • Übertragung von Krankheiten
  • Tod

Nach der Beschneidung:

  • chronische Entzündungen
  • Inkontinenz ( Blase/Darm schwächeln -> keine Kontrolle über Ausscheidungen)
  • Sterilität

weitere Folgen der Infibulation:

  • starke Regelschmerzen
  • langdauerndes Urinieren
  • schmerzhafter Geschlechtsverkehr = sexuell abgeneigt
  • Komplikationen bei der Geburt -> Ärzte bevorzugen

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8.Bekämpfung

UNICEF= 1946 gegründete Weltkinderhilfswerk

  • durch Spenden organisieren sie Grundbildungskurse, leisten Überzeugungsarbeit und verbreiten ihre Arbeit auf der ganzen Welt
  • Erfolg bereits in 5434 Dörfern  (erstmals in Senegal)

„Ich habe viel über Gesundheitsfürsorge gelernt. Ohne dies hätte ich niemals aufgehört. Die Tradition war schlecht. Aber wir wussten es nicht.“ – ehemalige Beschneiderin, Ourèye Sall

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9. Quellen

  • https://www.welt.de/politik/ausland/article4554517/So-brutal-werden-Frauen-verstuemmelt.html
  • http://www.petraschuster.de/bewegendes/frauen_beschneidung.shtml
  • https://www.unicef.de/informieren/projekte/afrika-2244/senegal-4232/maedchenbeschneidung/13640

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2 Ethik in den Weltreligionen

In der zweiten Hälfte der Doppelstunde haben wir uns mit dem Thema Ethik in den Weltreligionen beschäftigt.  Folgende Fragen sollten innerhalb der Gruppen, die sich jeweils mit einer Weltreligion beschäftigt haben, mithilfe von Büchern bearbeitet werden.

  • Welche Vorschriften gibt es?
  • Wer legt diese fest?
  • Welche Sanktionen liegen vor?
  • Wie hängen diesseitiges und jenseitiges Leben zusammen?

Die Auswertungen finden in der nächsten Doppelstunde am Montag, den 13.03.17 statt.

 

 

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