In Ländern wie Russland darf man weder in Werbung noch sonst öffentlich zeigen, wenn man zur lgbtqia+ community gehört, weil man sonst bestraft wird. Es wird als Sünde angesehen, wenn man einen gleichgeschlechtlichen Partner hat.
Ich selber hatte schon einmal die Diskussion mit zwei Jungs in meinem Alter. Einer von ihnen meinte, dass er sein Kind weggeben würde, wenn es zu lgbtqia+ gehören würde. Der Andere meinte, dass er sich nicht vorstellen will, wie zwei Männer zusammen sind. Als dann feststand, dass ich bisexuell bin meinte der zweite, dass es ja okay sei, wenn zwei Mädchen zusammen sind, aber bei Jungs nicht. Beide meinten auch, dass es in ihrem Land (Polen und Russland) nicht akzeptiert sei.
Das war bis jetzt meine erste und einzige Erfahrung mit Homophoben. Aber ich habe auch schon ganz viele Geschichten gehört, wo das nicht friedlich abgelaufen ist, sondern Menschen ersthaft verletzt worden sind.
Ich kann verstehen, dass gleichgeschlechtliche Liebe oder eine andere Geschlechtsidenität für manche nicht das einfachste zu verstehen ist und dass es früher nicht nur in einigen Ländern sonder Weltweit und vor allem in der Kirche nicht gern gesehen war.
Aber wir leben jetzt im 21. Jahrhundert. Ich finde wir haben durchaus wichtigere Probleme, wie lgbtqia+ oder auch die immer weniger zu sehenden typischen Geschlechterrollen, bei denen der Mann arbeiten geht und die Frau die typische Hausfrau ist. Stattdessen haben wir die Klimakatastrophe oder auch Corona.
Selbst ohne diese Probleme finde ich es einfach nicht gerechtfertigt die lgbtqia+ community zu diskriminieren. Man kann nicht bestimmen, in wen und wann man sich verliebt oder ob man sich überhaupt verliebt. Genauso wie man nicht bestimmen kann ob man sich als männliche Person oder als weibliche Person oder vielleicht Genderfluid am wohlsten fühlt. Häufig wird das Argument „In meiner Religion/in meinem Land ist das verboten, deswegen darf das keiner“ das macht aber genauso wenig sinn, wie wenn man sagen würde „Ich hab eine Nussallergie, deswegen dürft ihr keine Nüsse mehr essen.“. Jemanden zu lieben oder das eigene Geschlecht zu ändern tut keinem anderen weh. Es ist nur damit man selber glücklich ist.
Ich find es auch absolut nicht schlimm mit Menschen über lgbtqia+ zu reden, auch wenn sie nicht dazu gehören. Oft zeigt das einfach nur die Neugier und auch wenn dumme Fragen kommen sind sie meistens gar nicht so gemeint, weil sich manche einfach nicht vorstellen können ein teil von lgbtqia+ zu sein. Und genau dann finde ich es wichtig mit menschen die dazu gehören drüber zu reden und offen mit dem Thema umzugehen. Ich finde es noch nichtmal das wichtigste, dass man es stark unterstützt und bei jeder Aktion dabei ist. Für mich reicht es schon wenn man die Menschen einfach so akzeptiert wie sie sind und offen mit dem Thema umgehen kann.
Um auf die Konversation mit den beiden Jungs zurückzukommen. Ich finde dass man vor allem Familienmitglieder und Freunde, die sich outen nicht abstoßen sollte, weil das häufig Überwindung kostet, weil man eben die Angst hat abgestoßen zu werden und man sich danach möglicherweise wieder versteckt.
Ich finde es ist absolut nicht gerechtfertigt und auch nicht fair Menschen, die zur lgbtqia+ community gehören zu diskriminieren, weil keiner entscheiden kann in wen man sich verliebt genauso wenig wie jemand anderes darüber entscheiden kann.
7 Kommentare
Kommentieren →Hallo SemiSemi,
In diesem Blog Beitrag hast du sehr ausführlich und verständlich erklärt weshalb es nicht in Ordnung ist die lgbtqia+ Community zu diskriminieren.
Tatsächlich habe ich ein ähnliches Gespräch bereits geführt. Da ich nicht zur LGBTQIA+ community gehöre hat es mir nicht so viel ausgemacht wie es jemandem ausgemacht hätte, der zur Community gehört. Aber ich habe sehr gereizt reagiert, da ich Freunde und Bekannte habe die dieser Community angehören und ich nicht verstehen kann das einige Menschen nicht mal probieren sich in die Lage dieser Menschen zu versetzen, die es ohnehin schon schwer genug haben.
Wie du bereits erwähnt hast, sind wir im 21. Jahrhundert und es haben und sollten sich weiterhin viele Dinge ändern. Ich habe eine Freundin die sich vor ihrer Mutter nicht outen kann, da ihre Mutter der Ansicht ist, das dies immernoch eine Krankheit sei, und sie bei dem Thema sehr unverantwortlich reagiert hat.
Dies finde ich nicht in Ordnung, da man meiner Meinung nach nur das beste für sein Kind wollen sollte. Wenn dies die Sexualität des Kindes ist oder auch von Freunden und Familie im allgemeinen, finde ich das man dies akzeptieren sollte und die Menschen nicht anders behandeln als alle anderen.
Es gibt in meinem Umfeld Menschen die nicht wissen das meine Freundin lesbisch ist, sobald sie es aber sagt wir sie teilweise anders behandelt, was sie sehr verletzt. Dies finde ich das in dieser Gesellschaft nicht akzeptabel ist.
Liebe Grüße
Miyayaeh
Ich stimme dir absolut zu. Wenn man aus einem konservativen Land kommt oder einer Religion angehört, die gleichgeschlechtliche Liebe nicht unterstützt, ist das keine Entschuldigung für Homophobie. Homophobie im Allgemeinen ist etwas, das mich immer wieder verwirren wird. Historisch gesehen gibt es für niemanden einen Grund, homophob zu sein, schon gar nicht jetzt im Jahr 2022, wo wir über gleichgeschlechtliche Beziehungen aufgeklärt sind. Wenn man homophob ist , dann ist man ein Befürworter der Einschränkung der Menschenrechte der Menschen, jeden unabhängig vom Geschlecht frei zu lieben.
Das Erstaunliche an der Homophobie ist, dass viele Menschen nicht wissen oder keinen Grund haben, homophob zu sein, es ist einfach etwas, das in ihrer Kultur/Religion verwurzelt ist. Anstatt blindlings diesen jahrhundertealten Gedanken zu folgen, ist es wichtig, dass die Menschen über ihre Gefühle gegenüber Menschen aus der Igbtq+ Community reflektieren. Denn sie werden schnell erkennen, dass ihr Hass aus Ignoranz und nichts anderem beruht.
Hey SemiSemi,
ich finde du hast in deinem Blogbeitrag sehr ausführlich und vor allem aus persönlicher Sicht erklärt warum man die lgbtqia+ community nicht diskriminieren sollte. Ich bin natürlich auch absolut deiner Meinung und hab ehrlich gesagt auch kaum Verständnis für Arten jeglicher Homophobie. Wie du bereits erwähnt hast kann ich es nachvollziehen, dass es für Leute die eben sowas selbst nicht erleben schwer nachvollziehbar ist oder vielleicht auch, weil sie eine bestimmte Religion ausleben. Trotzdem schreibt aber auch niemand irgendwelchen Religionen vor, dass sie ihre Liebe zu Gott nicht ausleben dürfen oder sich dafür sogar schämen und schlecht fühlen sollten. Im Großen und Ganzen denke ich geht es nicht um die aktive Unterstützung von jedem einzelnen, sondern es wird allein um Akzeptanz und Toleranz gebeten, sodass jeder seinen Weg gehen kann und im Reinen mit sich selbst ist.
Liebe Grüße Milka:)
Hey SemiSemi,
erstmal danke für deine Ehrlichkeit und das du uns so offen an deinem Leben teilhaben lässt. Ich finde es gut das du genau dieses Thema ansprichst, da nicht viele offen und ehrlich darüber reden können. Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen LGBTQIA+, ich selbst habe homosexuelle Freunde und ich bin ehrlich, sie verstehen mich manchmal besser als meine anderen Freunde, da sie irgendwie eine andere Sicht auf mein Leben haben. Ich finde es respektlos das diese Menschen ihr Leben nicht so Leben dürfen wie sie es wollen ohne diskriminiert zu werden, ich stehe voll auf deiner Seite. Man sollte sich nicht für seine Vorlieben, Traditionen, Religion oder anderen Dingen schämen, das wäre einfach nicht fair. Ein großer Rat ist, das diese Leute einfach nicht aufgeben sollen und weiter an sich glauben sollen!
Hey SemiSemi,
ich kann bei Homophobie nur den Kopf schütteln, denn ich hab absolut kein Verständnis dafür, wieso Menschen die Liebe anderer Menschen nicht einfach akzeptieren können und oft unnötige Kommentare zu diesem Thema äußern müssen. Ich selbst hatte ebenfalls schon öfter die Diskussion mit homophoben Menschen, die die Liebe zwischen zwei gleichen Geschlechtern nicht akzeptieren möchten. Meiner Meinung nach geht es andere Menschen überhaupt nichts an, was man in seinem Leben tut, geschweige denn wen man liebt. Auch wenn es früher nicht üblich war, dass Menschen das gleiche Geschlecht lieben, sollte man es heutzutage wirklich akzeptieren, keine blöden Kommentare dazu abgeben und es vor allem nicht verbieten, wie es beispielsweise Russland tut, denn kein anderer Mensch sollte über die Liebe urteilen dürfen, die ein Mensch für einen anderen empfindet!
Liebe Grüße
Stitch 🙂
Hey SemiSemi,
ich stimme dir vollkommen zu. Danke, dass du diese Situation mit uns geteilt hast. Um deine Frage zu beantworten, ob es eine Rechtfertigung gebe, die LGBTQIA+ Community zu diskriminieren: Nein. Ich glaube nicht, dass es eine legitime Begründung gibt Menschen zu diskriminieren. Wir alle möchten so akzeptiert werden wie wir sind, deshalb sollten wir andere auch so akzeptieren wie sie sind. Die eigene Religion ist keine Rechtfertigung dafür andere zu diskriminieren. Deinen Vergleich mit der Nussallergie finde ich an dieser Stelle sehr passend. Ich denke, dass niemand über die Leben von anderen Menschen entscheiden sollte.
Liebe Grüße
Hallo SemiSemi,
erstmal möchte ich sagen dass mir dein Blogeintrag sehr gefällt. Durch dein eigenes Beispiel mit den zwei Jungs hast du das ganze auch nochmal gut verdeutlich. Hierzu muss ich aber sagen dass ich es einfach nur erschreckend finde, dass viele Menschen gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Frauen in Ordnung finden, sie das gleiche bei Männern aber total abschreckt. Dieses Phänomen hab ich inzwischen schon oft mitbekommen und finde es einfach nur traurig.
Niemand kann sich dafür entscheiden in wen er sich verliebt, und außerdem ist so etwas wie Liebe ja etwas wunderschönes, wofür man unter keinen Umständen diskriminiert werden sollte – eben genauso wenig wie für das Geschlecht, die Hautfarbe, die Religion oder etwas anderes.
Da ich selbst auch zu der LGBTQIA+ Community gehöre kann ich deinen Punkt was die Unterstützung angeht auch gut nachvollziehen. Niemand ist oder soll dazu gezwungen werden mit Regenbogenklamotten rumzulaufen oder CSD’s zu besuchen. Natürlich kann man dies als Ally gut machen (gerade für den CSD kann man dann auch die Ally Flagge benutzen) aber es ist schlichtweg nicht notwendig. Viel wichtiger ist stattdessen die Tatsache, dass die Personen immer noch für deinen da sind – und wenn man sich die Fakten genau anschaut hat sich die Person durch ein Outing ja gar nicht verändert. Es ist immer noch die gleiche Person die du von Anfang an kanntest, der einzige Unterschied ist, dass die Person jetzt ehrlicher zu dir, vor allem aber auch zu sich selbst sein kann.
Ein Outing kann sehr sehr schwer sein und kostet meist viel Überwindung – umso geehrter kann man sich eigentlich fühlen wenn sich eine Person bei einem outet, da es zeigt dass die Person einem wirklich vertraut.
Ich mag deinen Nussvergleich sehr gern, da er einfach total passend ist.
Homophobie ist etwas schreckliches, genauso wie jede andere Form von Diskriminierung.
Ich hoffe wirklich dass Menschen die immer noch denken dass nur heterosexuelle Paare ein Recht auf Heirat, Kinder und ähnliches haben sollten, von irgendjemandem wach geschüttelt werden – für mich ist Homophobie einfach ein totales no go.
Vielen Dank für diesen interessanten Blogeintrag.
Liebe Grüße,
teadrinker