Unterrichtsprotokoll K1 – Mittwoch, 9. November 2022

Ethik Kurs 1 11:25-13:00 Uhr UE1 Freiheit und Selbstverständnis der Menschen

Gliederung der Stunde:

Organisatorisches 11:25 Uhr

Die Lehrerin erzählt der Klasse von Amnesty, einer Organisation, die sich international für Menschenrechte einsetzt. Mit einem Video stellt sie der Klasse deren Briefaktion 2022 vor. In dieser kann man Briefe an Menschen schicken, die zu Unrecht in Haft sitzen. Einige male wurden diese Menschen deswegen sogar freigelassen. https://www.amnesty.de/schreib-fuer-freiheit-amnesty-briefmarathon-2022

Bearbeitung des AB 14 – Was schränkt deine Freiheit ein? 11:30 Uhr

Die Schüler*innen bearbeiten für sich ein Arbeitsblatt, in dem sie gefragt werden, wie ihre Freiheit unter verschiedenen Aspekten eingeschränkt wird. Beispielsweise: Psychisch (Ängste, etc), Biologisch (körperliche Hinderungen, etc), Sozial (Rollenerwartungen, etc), Ökonomisch (finanzieller Wohlstand, etc)

Die Ergebnisse werden nicht in der Klasse ausgetauscht. Es geht nicht darum, den Ausmaß der Freiheit der Klassenmitglieder miteinander zu vergleichen. Die Schüler*innen sollen sich selbst bewusst werden, wie und in welchen Punkten ihre Freiheit eingeschränkt wird, oder in welchen auch nicht.

Bearbeitung des AB 13 – Dimensionen der Freiheit 11:50 Uhr

Freiheit lässt sich mehrmals kategorisieren.

negative Freiheit: Freiheit wovon? positive Freiheit: Freiheit wozu?

  • Negative äußere Freiheit, ist die Unabhängigkeit von äußeren Zwängen und Einschränkungen, die daran hindern, zu tun, was man will. Dazu gehören die Physische Freiheit, sowie die politische und gesellschaftliche Freiheit.
  • Negative innere Freiheit, ist die Abwesenheit von psychischen und physiologischen Hindernissen und Hemmungen (körperliche Bedürfnisse, Triebe, etc).
  • Positive äußere Freiheit beschreibt die Handlungsfreiheit, wie beispielsweise das Befriedigen von Bedürfnissen oder das Erfüllen von Wünschen.
  • Positive innere Freiheit beschriebt die Willensfreiheit, wie beispielsweise die eigene Zielsetzung, Werte und Ideale zu beurteilen oder die Verwirklichung seiner Handlungsziele einzuleiten.

Bearbeitung des Textes AB 15 12:15 Uhr

(Textausschnitt: Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit, München, Wien 2011, S. 230 ff.)

Der Textausschnitt handelt von Bieris Kritik an der unbedingten Willensfreiheit. Nach ihm würde solch ein Wille nicht für Menschen funktionieren, denn er wäre vollkommen losgelöst von Gefühlen, Erfahrungen, Vorstellungen und Charakter, folglich ohne Zusammenhang zu dem, was einen zu dem Menschen macht, der man ist. Also, so Bieri, wäre es gar nicht der Wille dieser Person. Zusätzlich wäre dieser Wille auch unfähig zu lernen.

Wenn Menschen solch einen Willen besäßen, wäre es für sie unmöglich, einander zu verstehen, da der Wille jedes Menschen nicht nachvollziehbar, sondern rein zufällig wäre.

Bearbeitung des Textes AB 16

(Textausschnitt: Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit, München, Wien 2011, S. 383 f.)

In diesem Textausschnitt berichtet Bieri von der erarbeiteten Willensfreiheit. Für ihn ist Willensfreiheit ein „zerbrechliches Gut, um das man sich stehts von neuem bemühen muss.“ (vgl. Z.14 f.)

Des weiteren führt Bieri drei verschiedene Dimensionen der Aneignung des freien Willen auf:

  1. Artikulation des eigenen Willen: verstehen, was genau man will -> Unfreiheit = Ungewissheit über das, was man will (Beispiel der Klasse: Ich will…werden.)
  2. Anstrengung, den eigenen Willen zu verstehen: (Deswegen will ich…werden.)
  3. Bewertung des eigenen Willen: Konsequenzen (…ist gut/ schlecht an meinem Wunsch.)

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